Abstract
Zusammenfassung: In einer prospektiven, randomisierten Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie wurde bei 43 männlichen Patienten (nPlacebo= 24; nPTX=19) der Einfluss Pentoxifyllins (PTX) auf die kognitive Dysfunktion und Befindlichkeitsstörung nach offener Koronarrevaskularisation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine (HLM) untersucht.
Intraoperativ erfolgte vor kardiopulmonalem Bypass die einmalige Bolusapplikation der Testsubstanz (5 mg/kg PTX vs. NaCl 0.9%). An drei Messzeitpunkten (präoperativ, 48 und 96 h postoperativ) bestimmten wir anhand eines Zahlen-Verbindungs-Tests (ZVT) die kognitive Leistungsgeschwindigkeit sowie anhand eines Selbstbeurteilungsverfahrens (BSKE(EWL)) die aktuelle Befindlichkeit. Als Markerprotein für neuronale Schädigung wurde an fünf Messzeitpunkten die Konzentration der Neuronen-Spezifischen Enolase (NSE) gemessen. Die Bearbeitungszeit für den ZVT war 48 h nach der Operation in der PTX-Gruppe signifikant niedriger (Kontrollgruppe: 41,9 ± 20,1 sec; PTX-Gruppe: 30,9 ± 4,5 sec; p=0,018). In der Befindlichkeitsanalyse ergaben sich an diesem Messzeitpunkt bei besseren Werten für die PTX-Gruppe in den Subtestebenen „Deprimiertheit“ (p=0,019) und „Ängstlichkeit“ (p=0,0001) signifikante Gruppenunterschiede. Die Gruppenunterschiede im ZVT blieben auch dann noch bestehen (p=0,029), wenn man die Befindlichkeitsvariablen „Deprimiertheit“ und „Ängstlichkeit“ als Kovariablen berücksichtigte. Bezüglich der NSEKonzentrationen zeigten sich keinerlei Unterschiede zwischen den Gruppen. Wir folgerten, dass sich das Ausmaß der regelmäßig nach Bypass-Operationen auftretenden frühen kognitiven Dysfunktion und emotionalen Befindlichkeitsstörung durch die Applikation von PTX verringern lässt.
Intraoperativ erfolgte vor kardiopulmonalem Bypass die einmalige Bolusapplikation der Testsubstanz (5 mg/kg PTX vs. NaCl 0.9%). An drei Messzeitpunkten (präoperativ, 48 und 96 h postoperativ) bestimmten wir anhand eines Zahlen-Verbindungs-Tests (ZVT) die kognitive Leistungsgeschwindigkeit sowie anhand eines Selbstbeurteilungsverfahrens (BSKE(EWL)) die aktuelle Befindlichkeit. Als Markerprotein für neuronale Schädigung wurde an fünf Messzeitpunkten die Konzentration der Neuronen-Spezifischen Enolase (NSE) gemessen. Die Bearbeitungszeit für den ZVT war 48 h nach der Operation in der PTX-Gruppe signifikant niedriger (Kontrollgruppe: 41,9 ± 20,1 sec; PTX-Gruppe: 30,9 ± 4,5 sec; p=0,018). In der Befindlichkeitsanalyse ergaben sich an diesem Messzeitpunkt bei besseren Werten für die PTX-Gruppe in den Subtestebenen „Deprimiertheit“ (p=0,019) und „Ängstlichkeit“ (p=0,0001) signifikante Gruppenunterschiede. Die Gruppenunterschiede im ZVT blieben auch dann noch bestehen (p=0,029), wenn man die Befindlichkeitsvariablen „Deprimiertheit“ und „Ängstlichkeit“ als Kovariablen berücksichtigte. Bezüglich der NSEKonzentrationen zeigten sich keinerlei Unterschiede zwischen den Gruppen. Wir folgerten, dass sich das Ausmaß der regelmäßig nach Bypass-Operationen auftretenden frühen kognitiven Dysfunktion und emotionalen Befindlichkeitsstörung durch die Applikation von PTX verringern lässt.
Titel in Übersetzung | The effect of pentoxifylline on cognitive dysfunction and mood state after open coronary revascularisation while using the heart-lung machine |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Anasthesiologie und Intensivmedizin |
Jahrgang | 47 |
Ausgabenummer | 5 |
Seiten (von - bis) | 255-263 |
Seitenumfang | 9 |
ISSN | 0170-5334 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 05.2006 |