Abstract
Ziel:
In dieser Arbeit werden praktische Handlungsleitlinien und klinische Hinweise zur empfohlenen palliativen radioonkologischen Therapie bei ossärer Metastasierung und bei tumorbedingtem spinalen Kompressionssyndrom (MSCC) bei Patientinnen mit Mammakarzinom gegeben.
Methodik:
Das Expertengremium der Organgruppe Mamma der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) erarbeitete diese Empfehlungen auf der Grundlage einer intensiven Literaturrecherche unter Einbeziehung von Daten aktuell publizierter kontrollierter klinischer Studien. Entsprechend den Kriterien der evidenzbasierten Medizin erfasste die systematische Suche in den Datenbanken von PubMed und Guidelines International Network (G-I-N) den Zeitraum von 1995 bis 2008. Suchbegriffe waren „breast cancer“, „bone metastasis“, „osseous metastasis“, „metastatic spinal cord compression“, „radiation therapy“ und „radiotherapy“.
Ergebnisse:
Unterschiedliche Therapieziele (Schmerzlinderung, lokale Tumorkontrolle, Prävention und Rückbildung neurologischer Ausfälle, ossäre Stabilisierung) erfordern auf den individuellen Fall abgestimmte differenzierte Behandlungskonzepte (Berücksichtigung von Lebenserwartung und Tumoraktivität an weiteren Orten). Die besten Ergebnisse werden bei enger interdisziplinärer Zusammenarbeit und kurzem Zeitintervall zwischen Diagnose und Therapiebeginn erreicht. Beim MSCC sind neurologischer Ausgangsbefund bei Diagnose, Dauer und zeitlicher Verlauf der neurologischen Symptomatik die wichtigsten Kriterien zur Beurteilung der Prognose und Therapieauswahl (bei mehrheitlich kombiniertem multimodalen Behandlungsansatz). Die Radiotherapie ist wirksam und – sofern keine sofortige chirurgische Intervention erforderlich ist – dringlich indiziert zur Therapie des MSCC und bei Knochenbefall mit oder ohne motorische Ausfälle, unabhängig vom Effekt einer initialen Kortikoidtherapie. Sie wird postoperativ oder primär bei Inoperabilität eingesetzt. Ein optimales Dosisfraktionierungsschema oder optimale Standarddosierungen sind für die Therapie von Knochenmetastasen nicht etabliert. Im Hinblick auf differierende Therapieziele kommen unterschiedliche Dosiskonzepte und Fraktionierungsschemata in Form von Einzel- oder Multifraktionierungsradiotherapie (1 × 8, 5 × 4, 10 × 3, 15 × 2,5, 20 × 2 Gy) entsprechend den verschiedenen klinischen Situationen zur Anwendung.
Schlussfolgerung:
Im interdisziplinären Management bei ossären Metastasen und beim MSCC ist der Entscheidungsprozess für die multimodale Kombinationstherapie an der individuellen Patientensituation auszurichten. Die hier vorgelegten Handlungsleitlinien liefern dazu Kriterien auf der Basis der jeweils höchsten Evidenzstufe („level of evidence“ [LoE]).
In dieser Arbeit werden praktische Handlungsleitlinien und klinische Hinweise zur empfohlenen palliativen radioonkologischen Therapie bei ossärer Metastasierung und bei tumorbedingtem spinalen Kompressionssyndrom (MSCC) bei Patientinnen mit Mammakarzinom gegeben.
Methodik:
Das Expertengremium der Organgruppe Mamma der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) erarbeitete diese Empfehlungen auf der Grundlage einer intensiven Literaturrecherche unter Einbeziehung von Daten aktuell publizierter kontrollierter klinischer Studien. Entsprechend den Kriterien der evidenzbasierten Medizin erfasste die systematische Suche in den Datenbanken von PubMed und Guidelines International Network (G-I-N) den Zeitraum von 1995 bis 2008. Suchbegriffe waren „breast cancer“, „bone metastasis“, „osseous metastasis“, „metastatic spinal cord compression“, „radiation therapy“ und „radiotherapy“.
Ergebnisse:
Unterschiedliche Therapieziele (Schmerzlinderung, lokale Tumorkontrolle, Prävention und Rückbildung neurologischer Ausfälle, ossäre Stabilisierung) erfordern auf den individuellen Fall abgestimmte differenzierte Behandlungskonzepte (Berücksichtigung von Lebenserwartung und Tumoraktivität an weiteren Orten). Die besten Ergebnisse werden bei enger interdisziplinärer Zusammenarbeit und kurzem Zeitintervall zwischen Diagnose und Therapiebeginn erreicht. Beim MSCC sind neurologischer Ausgangsbefund bei Diagnose, Dauer und zeitlicher Verlauf der neurologischen Symptomatik die wichtigsten Kriterien zur Beurteilung der Prognose und Therapieauswahl (bei mehrheitlich kombiniertem multimodalen Behandlungsansatz). Die Radiotherapie ist wirksam und – sofern keine sofortige chirurgische Intervention erforderlich ist – dringlich indiziert zur Therapie des MSCC und bei Knochenbefall mit oder ohne motorische Ausfälle, unabhängig vom Effekt einer initialen Kortikoidtherapie. Sie wird postoperativ oder primär bei Inoperabilität eingesetzt. Ein optimales Dosisfraktionierungsschema oder optimale Standarddosierungen sind für die Therapie von Knochenmetastasen nicht etabliert. Im Hinblick auf differierende Therapieziele kommen unterschiedliche Dosiskonzepte und Fraktionierungsschemata in Form von Einzel- oder Multifraktionierungsradiotherapie (1 × 8, 5 × 4, 10 × 3, 15 × 2,5, 20 × 2 Gy) entsprechend den verschiedenen klinischen Situationen zur Anwendung.
Schlussfolgerung:
Im interdisziplinären Management bei ossären Metastasen und beim MSCC ist der Entscheidungsprozess für die multimodale Kombinationstherapie an der individuellen Patientensituation auszurichten. Die hier vorgelegten Handlungsleitlinien liefern dazu Kriterien auf der Basis der jeweils höchsten Evidenzstufe („level of evidence“ [LoE]).
Titel in Übersetzung | DEGRO-Handlungsleitlinie zur palliativen Radiotherapie bei metastasiertem Mammakarzinom. Knochenmetastasen und metastatisch bedingtes spinales Kompressionssyndrom (MSCC) |
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Originalsprache | Englisch |
Zeitschrift | Strahlentherapie und Onkologie |
Jahrgang | 185 |
Ausgabenummer | 7 |
Seiten (von - bis) | 417-424 |
Seitenumfang | 8 |
ISSN | 0179-7158 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 07.2009 |