Abstract
Ziel
Ziel der Arbeit ist die Entwicklung von Praxis-Leitlinien zur Strahlentherapie des lokal fortgeschrittenen einschließlich des inflammatorischen Mammakarzinoms sowie zur lokalen Therapie bei synchroner Fernmetastasierung.
Methoden
Es erfolgte eine Literaturübersicht basierend auf den Suchbegriffen „locally advanced breast cancer“, „inflammatory breast cancer“, „breast cancer and synchronous metastases“, „de novo stage IV and breast cancer“ und „metastatic breast cancer“ sowie „at first presentation“. Stratifiziert wurde nach „clinical trials“, „randomized trials“, „meta-analysis“, „systematic review“ und „guideline“, ergänzt von kürzlich veröffentlichten Abstracts. Ergänzend zu den Stellungnahmen der deutschen interdisziplinären S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und der AWMF zum Mammakarzinom von 2012 bezieht diese Publikation Stellung zu den Indikationen, zur zeitlichen Abfolge mit anderen Therapien, zum Zielvolumen sowie zur Dosis und Fraktionierung der Strahlentherapie.
Ergebnisse
Internationale und nationale Leitlinien stimmen darin überein, dass Patientinnen mit einem lokal fortgeschrittenen, zumindest primär als irresektabel eingestuften, sowie Patientinnen mit einem inflammatorischen Mammakarzinom zunächst eine neoadjuvante Systemtherapie erhalten sollen, gefolgt von einer Operation und einer Strahlentherapie. Falls nach der Systemtherapie eine Operation nicht durchführbar ist, sollte zunächst eine Radiotherapie erfolgen und anschließend noch einmal die Möglichkeit einer Operation bedacht werden. Operation und Bestrahlung erfolgen unabhängig vom Ansprechen auf die neoadjuvante Systemtherapie. Bei Patientinnen mit primärer Fernmetastasierung führt die lokale Behandlung mittels Operation und/oder Strahlentherapie zur besseren lokalen Tumorkontrolle. Ein Überlebensvorteil besteht wohl nicht, möglicherweise aber doch für einige Subgruppen der Patientinnen.
Schlussfolgerung
Eine Strahlentherapie ist wichtiger Bestandteil der Behandlung lokal fortgeschrittener und inflammatorischer Mammakarzinome für alle betroffenen Patientinnen, unabhängig von der Intensität und dem Ergebnis der neoadjuvanten systemischen Therapie und des Ausmaßes einer eventuellen Chirurgie. Bei Patientinnen mit primärer Fernmetastasierung muss im Tumorboard die Indikation zur lokoregionären Strahlentherapie individuell gestellt werden.
Ziel der Arbeit ist die Entwicklung von Praxis-Leitlinien zur Strahlentherapie des lokal fortgeschrittenen einschließlich des inflammatorischen Mammakarzinoms sowie zur lokalen Therapie bei synchroner Fernmetastasierung.
Methoden
Es erfolgte eine Literaturübersicht basierend auf den Suchbegriffen „locally advanced breast cancer“, „inflammatory breast cancer“, „breast cancer and synchronous metastases“, „de novo stage IV and breast cancer“ und „metastatic breast cancer“ sowie „at first presentation“. Stratifiziert wurde nach „clinical trials“, „randomized trials“, „meta-analysis“, „systematic review“ und „guideline“, ergänzt von kürzlich veröffentlichten Abstracts. Ergänzend zu den Stellungnahmen der deutschen interdisziplinären S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und der AWMF zum Mammakarzinom von 2012 bezieht diese Publikation Stellung zu den Indikationen, zur zeitlichen Abfolge mit anderen Therapien, zum Zielvolumen sowie zur Dosis und Fraktionierung der Strahlentherapie.
Ergebnisse
Internationale und nationale Leitlinien stimmen darin überein, dass Patientinnen mit einem lokal fortgeschrittenen, zumindest primär als irresektabel eingestuften, sowie Patientinnen mit einem inflammatorischen Mammakarzinom zunächst eine neoadjuvante Systemtherapie erhalten sollen, gefolgt von einer Operation und einer Strahlentherapie. Falls nach der Systemtherapie eine Operation nicht durchführbar ist, sollte zunächst eine Radiotherapie erfolgen und anschließend noch einmal die Möglichkeit einer Operation bedacht werden. Operation und Bestrahlung erfolgen unabhängig vom Ansprechen auf die neoadjuvante Systemtherapie. Bei Patientinnen mit primärer Fernmetastasierung führt die lokale Behandlung mittels Operation und/oder Strahlentherapie zur besseren lokalen Tumorkontrolle. Ein Überlebensvorteil besteht wohl nicht, möglicherweise aber doch für einige Subgruppen der Patientinnen.
Schlussfolgerung
Eine Strahlentherapie ist wichtiger Bestandteil der Behandlung lokal fortgeschrittener und inflammatorischer Mammakarzinome für alle betroffenen Patientinnen, unabhängig von der Intensität und dem Ergebnis der neoadjuvanten systemischen Therapie und des Ausmaßes einer eventuellen Chirurgie. Bei Patientinnen mit primärer Fernmetastasierung muss im Tumorboard die Indikation zur lokoregionären Strahlentherapie individuell gestellt werden.
Titel in Übersetzung | DEGRO-Leitlinien für die Radiotherapie des Mammakarzinoms V: Therapie des lokal fortgeschrittenen und inflammatorischen Mammakarzinoms sowie lokale Therapie bei Vorliegen synchroner Fernmetastasen |
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Originalsprache | Englisch |
Zeitschrift | Strahlentherapie und Onkologie |
Jahrgang | 191 |
Ausgabenummer | 8 |
Seiten (von - bis) | 623-633 |
Seitenumfang | 11 |
ISSN | 0179-7158 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 29.08.2015 |