Abstract
Mitte des 19. Jahrhunderts geboren, wächst er in einer wohlsituierten Kaufmannsfamilie in einer Hansestadt nahe der Ostsee auf. Obwohl er nicht als ältester Sohn geboren wurde, entscheidet er sich trotzdem, den ihm von der Geburtenfolge zugedachten akademischen Beruf fahren zu lassen und begibt sich nach Abschluss des gymnasialen Zweiges in eine kaufmännische Ausbildung – zunächst nach London und später für ein paar Jahre nach Südamerika. Bei seiner Rückkehr in die elterliche Firma zeigt sich, dass das im Ausland angeeignete Wissen nicht eben im kaufmännischen Bereich erlangt worden zu sein scheint. Der zurückgekehrte Sohn kann vielmehr – im Gegensatz zum strengen familiären Arbeitsethos – auf einen Erfahrungsschatz in vielfältigen Bereichen des Amüsements zurückgreifen. Sein Interesse gilt dabei insbesondere dem Theater, aber auch bei vielfältigen gesellschaftlichen Anlässen weiß er sein Publikum mit amüsanten, häufig unanständigen Anekdoten aus seinem bunten und umtriebigen Leben zu unterhalten. Sein sporadischer Arbeitseifer in seiner Stellung in der Familienfirma und beim späteren Versuch einer selbstständigen Existenz wird zunehmend von ernsthaften Krankheitssymptomen gehemmt. Im Gegensatz zu seinem Bruder, der es zum Senator in der kleinen Hansestadt bringt, gelingt es ihm nicht, das Ansehen der Firma und der Familie zu mehren.
In seiner Erkrankung kann er bereits auf eine lang zurückreichende Krankengeschichte zurückblicken, die mit Kuren in verschiedensten Kaltwasseranstalten im südlichen Teil Deutschlands bereits in früher Jugend beginnt. Das Leiden äußert sich in, nach damaligem Jargon, neurasthenischen Zuständen, begleitet von symptomatischen Schmerzen in der linken Seite. Jedoch verdeutlicht die Schwere seiner Leiden, dass seine häufigen Kuraufenthalte nicht der Pflege eines der Zeit entsprechenden Lebensstils zu schulden sind, sondern auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten.
Auch in der Liebe ist ihm das Glück nicht vergönnt: So heiratet er entgegen der Erwartung und des Willens der Familie eine Dame, die in seinem weiteren sozialen Umfeld als nicht standesgemäß beurteilt wird. Doch nicht nur die offensichtliche Mesalliance belastet die Beziehung zu seiner Frau – alsbald erfüllen sich die Ängste seiner Familie, und die Ehefrau strebt seine Entmündigung an, um ihn mithilfe ihres Anwalts und seines Vormunds auf längere Zeit in eine Anstalt einweisen zu können.
Der literarisch bewanderte Leser wird nun nach diesen Beschreibungen sicherlich an eine berühmte Romanfigur der Weltliteratur denken. Jedoch stellt sich in diesem Rätsel die Frage, welche reale Person hinter der als hypochondrisch und nichtsnützig beschriebenen Romanfigur steht, die in der Geschichte einen erheblichen Teil zum Niedergang ihrer Familie beiträgt und literarisch im Roman als „Dilettant“ eine Zwischenstellung zwischen dem Typus des lebenstüchtigen Kaufmanns und dem die Familiengeschichte beendenden Typus des Künstlers darstellt. Häufig unerkannt bleibt für den Leser des nun über 100 Jahre alten Buches, dass der berühmte Autor in dieser Figur ein Mitglied seines engen sozialen Umfelds porträtiert und bis zur Lächerlichkeit karikiert.
Wer war’s?
Ihre Lösungen können Sie gerne unter dem Stichwort „Weihnachtspreisrätsel“ an Frau G. Vollmer vom Thieme Verlag ([email protected]) schicken. Einsendeschluss ist der 9. Januar 2012.
Sollten mehrere richtige Lösungen eingehen, wird der Gewinner ausgelost. Der Gewinner erhält einen Buchgutschein des Thieme Verlages im Wert von 100 €.
Ihre
Sophie Hohagen und Prof. Dr. Fritz Hohagen
In seiner Erkrankung kann er bereits auf eine lang zurückreichende Krankengeschichte zurückblicken, die mit Kuren in verschiedensten Kaltwasseranstalten im südlichen Teil Deutschlands bereits in früher Jugend beginnt. Das Leiden äußert sich in, nach damaligem Jargon, neurasthenischen Zuständen, begleitet von symptomatischen Schmerzen in der linken Seite. Jedoch verdeutlicht die Schwere seiner Leiden, dass seine häufigen Kuraufenthalte nicht der Pflege eines der Zeit entsprechenden Lebensstils zu schulden sind, sondern auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten.
Auch in der Liebe ist ihm das Glück nicht vergönnt: So heiratet er entgegen der Erwartung und des Willens der Familie eine Dame, die in seinem weiteren sozialen Umfeld als nicht standesgemäß beurteilt wird. Doch nicht nur die offensichtliche Mesalliance belastet die Beziehung zu seiner Frau – alsbald erfüllen sich die Ängste seiner Familie, und die Ehefrau strebt seine Entmündigung an, um ihn mithilfe ihres Anwalts und seines Vormunds auf längere Zeit in eine Anstalt einweisen zu können.
Der literarisch bewanderte Leser wird nun nach diesen Beschreibungen sicherlich an eine berühmte Romanfigur der Weltliteratur denken. Jedoch stellt sich in diesem Rätsel die Frage, welche reale Person hinter der als hypochondrisch und nichtsnützig beschriebenen Romanfigur steht, die in der Geschichte einen erheblichen Teil zum Niedergang ihrer Familie beiträgt und literarisch im Roman als „Dilettant“ eine Zwischenstellung zwischen dem Typus des lebenstüchtigen Kaufmanns und dem die Familiengeschichte beendenden Typus des Künstlers darstellt. Häufig unerkannt bleibt für den Leser des nun über 100 Jahre alten Buches, dass der berühmte Autor in dieser Figur ein Mitglied seines engen sozialen Umfelds porträtiert und bis zur Lächerlichkeit karikiert.
Wer war’s?
Ihre Lösungen können Sie gerne unter dem Stichwort „Weihnachtspreisrätsel“ an Frau G. Vollmer vom Thieme Verlag ([email protected]) schicken. Einsendeschluss ist der 9. Januar 2012.
Sollten mehrere richtige Lösungen eingehen, wird der Gewinner ausgelost. Der Gewinner erhält einen Buchgutschein des Thieme Verlages im Wert von 100 €.
Ihre
Sophie Hohagen und Prof. Dr. Fritz Hohagen
Titel in Übersetzung | The Christmas prize puzzle of PPmP: The left half of the body bothers him... |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | PPmP Psychotherapie Psychosomatik Medizinische Psychologie |
Jahrgang | 61 |
Ausgabenummer | 12 |
Seiten (von - bis) | 493 |
Seitenumfang | 1 |
ISSN | 0937-2032 |
DOIs |
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Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2011 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)