Abstract
Hintergrund Zur Förderung und Sicherung von Gesundheit und sozialer Teilhabe von Kindern und Jugendlichen sind Rehabilitationsmaßnahmen als etabliertes Element des Versorgungssystems anerkannt. Trotz der zunehmenden Bedeutung von chronischen Beeinträchtigungen im Kindes- und Jugendalter sind die Zahlen der Reha-Anträge seit 2008 deutlich zurückgegangen. Ziel dieser Studie ist, Zugangsbarrieren zur Reha aufseiten von Familien zu identifizieren und Handlungsempfehlungen herauszuarbeiten.
Methodik In einer explorativen Studie wurden leitfadengestützte qualitative Interviews mit Familien mit Kindern und Jugendlichen, bei denen ein nachgewiesener Reha-Bedarf besteht, durchgeführt. Die Analyse der Interviews erfolgte anhand eines mehrschrittigen, zusammenfassend inhaltsanalytischen Vorgehens (deduktive und induktive Kategorienentwicklung).
Ergebnisse 14 Familien (mit 16 Indexkindern) haben an der Studie teilgenommen. Die Analyse ergab eine durchgängig hohe Belastung der gesamten Familie und familienseitige Barrieren hinsichtlich der Reha-Inanspruchnahme auf struktureller, krankheitsspezifischer und individueller Ebene. Im Kern zeigen sich 3 relevante Themenfelder, bei denen die Familien Veränderungsbedarf konstatierten: (a) Informationspolitik, (b) Familienorientierung und Flexibilisierung der Angebote (c) sektorenübergreifende Vernetzung der Angebote/Gesundheitsmanagement.
Schlussfolgerungen Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass das derzeitige Reha-Angebot von Familien als zu unflexibel und wenig passgenau angesehen wird. Generell wünschen sie sich eine neue Informations- und Beratungskultur, stärkere Familienorientierung sowie eine Einbettung des Reha-Angebots in eine übergreifende und aufeinander abgestimmte Versorgungsstruktur.
Methodik In einer explorativen Studie wurden leitfadengestützte qualitative Interviews mit Familien mit Kindern und Jugendlichen, bei denen ein nachgewiesener Reha-Bedarf besteht, durchgeführt. Die Analyse der Interviews erfolgte anhand eines mehrschrittigen, zusammenfassend inhaltsanalytischen Vorgehens (deduktive und induktive Kategorienentwicklung).
Ergebnisse 14 Familien (mit 16 Indexkindern) haben an der Studie teilgenommen. Die Analyse ergab eine durchgängig hohe Belastung der gesamten Familie und familienseitige Barrieren hinsichtlich der Reha-Inanspruchnahme auf struktureller, krankheitsspezifischer und individueller Ebene. Im Kern zeigen sich 3 relevante Themenfelder, bei denen die Familien Veränderungsbedarf konstatierten: (a) Informationspolitik, (b) Familienorientierung und Flexibilisierung der Angebote (c) sektorenübergreifende Vernetzung der Angebote/Gesundheitsmanagement.
Schlussfolgerungen Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass das derzeitige Reha-Angebot von Familien als zu unflexibel und wenig passgenau angesehen wird. Generell wünschen sie sich eine neue Informations- und Beratungskultur, stärkere Familienorientierung sowie eine Einbettung des Reha-Angebots in eine übergreifende und aufeinander abgestimmte Versorgungsstruktur.
Titel in Übersetzung | “I would not even think of applying!” - Barriers to Claiming Benefits for Rehabilitation Services for Children and Adolescents from Families’ Perspectives |
---|---|
Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Rehabilitation (Germany) |
Jahrgang | 56 |
Ausgabenummer | 2 |
Seiten (von - bis) | 109-118 |
Seitenumfang | 10 |
ISSN | 0034-3536 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 01.04.2017 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)