Das postoperative rezidiv des m. Crohn - Ursachen und risiken

Lutz Mirow*, L. Hauenschild, P. Hildebrand, M. Kleemann, R. Keller, C. Franke, U. J. Roblick, H. P. Bruch, P. Kujath

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
11 Zitate (Scopus)

Abstract

Einleitung: Trotz im Vordergrund stehender konservativer Therapie müssen sich bis zu 90 % der Patienten mit M. Crohn im Krankheitsverlauf einer Operation unterziehen. Für bis zu 50 % der Erkrankten werden sogar eine zweite oder mehrere chirurgische Interventionen notwendig - mit steigendem Risiko für perioperative Komplikationen. Die Darstellung von Risikofaktoren und der Einfluss der Primäroperationen auf ein mögliches Rezidiv soll Ziel dieser Arbeit sein. Methoden: Von 1986 bis 2004 unterzogen sich 412 Patienten mit M. Crohn einer chirurgischen Therapie. Bei 218 Erkrankten handelte es sich dabei um eine Erstoperation und bei 194 war eine Re-Operation nötig. Besonders die OP-Indikationen, die Art der Operation, die intraintestinale Manifestation und perioperative Komplikationen wurden erfasst und in Zusammenhang mit einem möglichen Crohn-Rezidiv ausgewertet. Als „Rezidiv” wird in dieser Arbeit eine erneute Operation wegen eines M. Crohn nach vorausgegangener Primäroperation definiert. Ergebnisse: Die Hauptindikationen für den operativen Eingriff waren Stenosen (58,4 %) und Fisteln (38,5 %). Am häufigsten wurden Ileozökalresektionen (54,6 %) und Dünndarmteilresektionen (20,8 %) durchgeführt. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 11,5 %. Dabei zeigten die Ersteingriffe (6,52 %) eine geringere Komplikationsrate als Rezidivoperationen (17,70 %). Die kumulative Rezidivrate für das erste Rezidiv betrug nach 5 Jahren 17,4 %, nach 10 Jahren 36,7 % und nach 15 Jahren 52,8 %. Patienten mit einer Fistel als Indikation für den Primäreingriff wiesen die höchste Rezidivhäufigkeit auf (45 %). Des Weiteren zeigten Patienten mit einem isolierten Dünndarmbefall ein signifikant höheres Rezidivrisiko (59,5 %) auf als Patienten mit einem Befall der Ileozökalregion oder des Dickdarms. Die Anastomosenregion (73 %) war die häufigste Lokalisaton des Rezidivs. Schlussfolgerung: Anhand von definierten Risikofaktoren können Patienten mit einem erhöhten Rezidivrisiko identifiziert werden. Dies ist umso wichtiger, da Rezidiveingriffe in der Tendenz eine höhere Komplikationsrate haben als die Erstoperation. Daher ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit postoperativer Betreuung und optimaler konservativer Therapie unverzichtbar.
Titel in ÜbersetzungRecurrence of Crohn's disease after surgery - Causes and risks
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftZentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Jahrgang133
Ausgabenummer2
Seiten (von - bis)182-187
Seitenumfang6
ISSN0044-409X
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 04.2008

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Das postoperative rezidiv des m. Crohn - Ursachen und risiken“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

Zitieren