Abstract
Eine Störung der circadianen Rhythmik -- z. B. durch unnatürliche Beleuchtungszyklen bei chronischer Schichtarbeit -- führt zu einem erhöhten Risiko für Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Umgekehrt weisen viele menschliche Entzündungskrankheiten eine gewisse Tagesrhythmik in ihrer Pathologie auf. Beispiele sind Asthma und rheumatoide Arthritis, aber auch die Reaktion auf Infektionen und bakterielle Toxine. Erst in den letzten Jahren konnten experimentelle Studien jedoch den Zusammenhang zwischen Uhren- und Immunfunktion auch auf molekularer Ebene aufklären. Die Chronoimmunologie ist also ein noch recht junges Gebiet -- dafür aber von medizinisch enormer Bedeutung. Die Regulation des Immunsystems wird entsprechend der Tageszeit optimiert, um einen angepassten Schutz zu bestimmten Zeiten zu bieten. Verschiebungen von wenigen Stunden in der inneren Zeit können dramatische Folgen auf nachfolgende Immunantworten und pathologische Ergebnisse haben -- und dies nicht nur bei akuten Immunantworten, sondern auch in chronischen Erkrankungen. Umgekehrt verbessern chronotherapeutische Behandlungen den Nutzen immunologischer Therapien bei gleichzeitiger Minimierung von Nebenwirkungen.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Auf der Suche nach der biologischen Zeit: Von der Erforschung der circadianen Uhr |
Seitenumfang | 14 |
Erscheinungsort | Berlin, Heidelberg |
Herausgeber (Verlag) | Springer Berlin Heidelberg |
Erscheinungsdatum | 11.09.2020 |
Seiten | 159-172 |
ISBN (Print) | 978-3-662-61543-0 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-662-61544-7 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 11.09.2020 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)