Abstract
Hintergrund: Chronische und prognostisch unsichere Erkrankungen wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) führen häufig zu Einschränkungen in der Erwerbsfähigkeit. Ob Ansätze zur Verbesserung der Selbstmanagementkompetenzen arbeitsbezogene Parameter positiv beeinflussen können, ist offen.
Methodik: Daten einer randomisierten kontrollierten Studie mit volljährigen Versicherten einer gesetzlichen Krankenversicherung mit ärztlich bestätigter CED wurden reanalysiert. Der Fokus lag auf 337 mindestens halbtags erwerbstätigen Teilnehmern. Sie bearbeiteten zu Studienbeginn einen Fragebogen, der 22 krankheitsbezogene Problemfelder erfasste. Die Interventionsgruppe erhielt eine Rückmeldung zu persönlichen Problemen und darauf zugeschnittene Versorgungsempfehlungen. Die Kontrollgruppe blieb unbeeinflusst (usual care). Nach einem Jahr erfolgte eine Zweitbefragung, die Krankenkasse stellte Daten zur Arbeitsunfähigkeit zur Verfügung.
Ergebnisse: In den primären Zielgrößen gesundheitsbezogene Lebensqualität und Beeinträchtigungen im Alltag erwies sich die Interventionsgruppe der Kontrollgruppe überlegen. Jeder vierte Erwerbstätige zeigte zu Studienbeginn eine negative subjektive Erwerbsprognose (gemessen mit der SPE-Skala). Diese konnte ebenso wenig wie die Anzahl von AU-Fällen und -Tagen durch die Intervention positiv beeinflusst werden.
Schlussfolgerung: CED-Kranke zeigen Anzeichen einer gefährdeten Erwerbsfähigkeit. Neben der Wahrnehmung beruflicher Problemlagen ist der Ausbau von Angeboten zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit voranzutreiben. Eine stärkere berufliche Orientierung der medizinischen Rehabilitation könnte eine Behandlungsoption sein, doch ist ihre Wirksamkeit und ihr Nutzen bei CED-Kranken noch zu belegen.
Methodik: Daten einer randomisierten kontrollierten Studie mit volljährigen Versicherten einer gesetzlichen Krankenversicherung mit ärztlich bestätigter CED wurden reanalysiert. Der Fokus lag auf 337 mindestens halbtags erwerbstätigen Teilnehmern. Sie bearbeiteten zu Studienbeginn einen Fragebogen, der 22 krankheitsbezogene Problemfelder erfasste. Die Interventionsgruppe erhielt eine Rückmeldung zu persönlichen Problemen und darauf zugeschnittene Versorgungsempfehlungen. Die Kontrollgruppe blieb unbeeinflusst (usual care). Nach einem Jahr erfolgte eine Zweitbefragung, die Krankenkasse stellte Daten zur Arbeitsunfähigkeit zur Verfügung.
Ergebnisse: In den primären Zielgrößen gesundheitsbezogene Lebensqualität und Beeinträchtigungen im Alltag erwies sich die Interventionsgruppe der Kontrollgruppe überlegen. Jeder vierte Erwerbstätige zeigte zu Studienbeginn eine negative subjektive Erwerbsprognose (gemessen mit der SPE-Skala). Diese konnte ebenso wenig wie die Anzahl von AU-Fällen und -Tagen durch die Intervention positiv beeinflusst werden.
Schlussfolgerung: CED-Kranke zeigen Anzeichen einer gefährdeten Erwerbsfähigkeit. Neben der Wahrnehmung beruflicher Problemlagen ist der Ausbau von Angeboten zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit voranzutreiben. Eine stärkere berufliche Orientierung der medizinischen Rehabilitation könnte eine Behandlungsoption sein, doch ist ihre Wirksamkeit und ihr Nutzen bei CED-Kranken noch zu belegen.
Titel in Übersetzung | Employees with chronic diseases - Additional results of randomized controlled trial among adult members of a German statutory health insurance with inflammatory bowel diseases |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Zeitschrift fur Gastroenterologie |
Jahrgang | 54 |
Ausgabenummer | 2 |
Seiten (von - bis) | 139-145 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 0044-2771 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 01.02.2016 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Profilbereich: Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung (ZBV)