Abstract
In klinischen Studien wurden signifikante Korrelationen zwischen zytostatischer Chemotherapie und Strahlentherapie einerseits und dem Auftreten von Thromboembolien andererseits dokumentiert. Der gemeinsame pathophysiologische Mechanismus ist in diesem Zusammenhang in der spontanen oder therapieinduzierten verstärkten Freisetzung gerinnungsaktiver Substanzen aus den Tumorzellen bis hin zur verstärkten Thrombinbildung zu sehen. Die vermehrte Freisetzung von Thrombin bei metastasierenden Malignomen hat offensichtlich jedoch noch weitere Konsequenzen, welche über die rein hämostaseologischen Aspekte hinausreichen: Thrombin wirkt nicht nur als Enzym des Hämostasesystems, sondern kann bei verschiedenen Tumorzellinien eine Proliferation oder in höheren Konzentrationen auch Apoptose induzieren. Wir konnten jetzt zusätzlich demonstrieren, daß die Vorinkubation von Leukämiezellen (HL-60) mit Thrombin zu einer deutlich verminderten Apoptoserate bei Behandlung dieser Zellen mit dem Topoisomerase-Inhibitor Idarubicin führt. Damit wäre eine mögliche Erklärung für die positiven Effekte einer kombinierten Chemotherapie und Antikoagulation gefunden, welche durch weiterführende Zellkulturversuche und klinische Studien erhärtet werden müßte.
Titel in Übersetzung | Chemotherapy and hemostasis with impact upon apoptosis |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Hamostaseologie |
Jahrgang | 21 |
Ausgabenummer | 1 |
Seiten (von - bis) | 5-11 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 0720-9355 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2001 |