Abstract
Hintergrund und Fragestellung: Trotz nachgewiesener Wirksamkeit von Kurzinterventionen und verbreiteter Inanspruchnahme der Hausarztpraxis werden die Leitlinien zur Tabakentwöhnung dort bislang unzureichend umgesetzt. Barrieren stellen hierfür Mangel an Beratungsfertigkeiten, fehlende Vergütung und Zeitknappheit dar. Diese Arbeit untersuchte: 1) in welchem Umfang der Rauchstatus der Patienten in der Praxisroutine erfasst und dokumentiert wird, 2) wie ausgeprägt die Bereitschaft sowie 3) die Zuversicht unter Hausärzten ist, jedem rauchenden Patienten eine Beratung anzubieten und 4) welche Faktoren diese Zuversicht beeinflussen. Methoden: Von August 2005 bis Mai 2006 wurde allen 1 247 niedergelassenen Hausärzten des Bundeslandes Brandenburg ein Fragebogen zugeschickt. Diesen beantworteten nach Abzug der neutralen Ausfälle [Aufgabe der Praxis, Tod, nicht überwiegend hausärztlich tätig; (n=68)] ein Anteil von 54,0% (n=637). Ergebnisse: Bei jedem Patientenerstkontakt erfassten 30,3% der Hausärzte den Rauchstatus. Ein Anteil von 12,9% hatte bereits allen rauchenden Patienten eine Raucherberatung angeboten, während 27,6% sich dazu nicht bereit zeigten. Die mittlere Zuversicht der Hausärzte, allen rauchenden Patienten eine Raucherberatung anbieten zu können, lag auf einer 10-stufigen Skala (1=überhaupt nicht zuversichtlich bis 10=sehr zuversichtlich) bei 4,1 (SD=2,6). Die Beratungszuversicht war erhöht, wenn der Hausarzt selber Nichtraucher war. Schlussfolgerung: Um Hausärzte zu motivieren, Patienten im Hinblick auf Tabakabstinenz zu beraten, erscheinen Veränderungen der Rahmenbedingungen erforderlich: Dazu zählt die Einrichtung von Entwöhnungsangeboten für r
Titel in Übersetzung | Readiness to provide smoking cessation counselling results of a survey among general practitioners in brandenburg |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Gesundheitswesen |
Jahrgang | 72 |
Ausgabenummer | 4 |
Seiten (von - bis) | 228-232 |
Seitenumfang | 5 |
ISSN | 0941-3790 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2010 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)