Behandlungsfehlervorwürfe in letal verlaufenen Fällen: Anschlussstudie anhand der Daten zweier rechtsmedizinischer Institute

M. Schmitz*, J. Preuss, H. Grass, B. Madea

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
5 Zitate (Scopus)

Abstract

Hintergrund
Die 2005 im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziales (BMGS) vorgelegte Studie zur Begutachtung von Behandlungsfehlervorwürfen in letal verlaufenen Fällen im Fach Rechtsmedizin ist die erste umfassende Datensammlung zum Thema.

Methode
Anhand des Studiendesigns wurde das Datenmaterial der rechtsmedizinischen Institute der Universitäten Bonn und Düsseldorf für die Jahre 2001 bis 2006 untersucht.

Ergebnisse
Die aus der Multizenterstudie bekannte Zunahme an Obduktionen wegen des Verdachts eines tödlich verlaufenen Behandlungsfehlers setzt sich fort und ist auf ein verändertes Verhalten von Ärzten zurückzuführen. Der Anstieg geht nicht mit einer vermehrten Zahl bejahter Vorwürfe einher. Die Verteilung der Vorwürfe zwischen im stationären und im ambulanten Bereich tätigen Ärzten weist wie auch bei den einzelnen medizinischen Disziplinen konstante Gewichtungen auf. Vorwürfe gegen Pflegepersonal und Rettungsdienstmitarbeiter zeigen eine verstärkte Kompetenzzuweisung. Bei der Gruppierung der Fehlervorwürfe reproduziert die Untersuchung Daten der BMGS-Studie.

Schlussfolgerung
Ärzte zeigen ein sich veränderndes Verhalten im Umgang mit Behandlungsfehlervorwürfen. Die in der BMGS-Studie vorgenommene Gruppenbildung erweist sich als tragfähiges Gerüst zur Klassifizierung von Fehlervorwürfen.
Titel in ÜbersetzungAccusations of medical malpractice in fatal cases: Additional study using the data from two institutes of legal medicine
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftRechtsmedizin
Jahrgang19
Ausgabenummer2
Seiten (von - bis)90-94
Seitenumfang5
ISSN0937-9819
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 04.2009

Fingerprint

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