Abstract
Hintergrund und Ziel:
Radiogene Spätnebenwirkungen nach Bestrahlung im Kindes- und Jugendalter sind bislang fast ausschließlich retrospektiv an kleinen Fallzahlen evaluiert worden. In der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Radioonkologie (APRO) wurde deshalb ein Konzept zur prospektiven Erfassung radiogener Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen erstellt. Das Ziel dieser Arbeit war die Evaluierung der Anwendbarkeit einer bundesweiten zentralen Datenbank zur Erfassung der Bestrahlungs- und Nachsorgedokumentation aller im Rahmen der GPOH-Studien (Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie) behandelten Kinder.
Patienten und Methodik:
Für das „Register zur Erfassung radiogener Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen“ (RiSK) wurde eine Studienzentrale in Münster eingerichtet. Mit der Erfassung wurde in Deutschland im Juli 2001 in einer Pilotphase mit wenigen Zentren begonnen. Seit Februar 2004 erfolgt die Dokumentation im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bundesweit. Zur Erfassung der Bestrahlungsdaten wurden detaillierte Dokumentationsbögen erstellt. Die Erfassung der strahlentherapieassoziierten Nebenwirkungen erfolgte nach den RTOG/EORTC-Kriterien. Patienten wurden über die GPOH-Studienzentralen an die RiSK-Studienzentrale gemeldet, von dort erging dann die Aufforderung zur Dokumentation. Alle Dokumentationen wurden zentral gesammelt und statistisch erfasst.
Ergebnisse:
Bis zum 31.07.2005 sind 438 Bestrahlungs- und 579 Nachsorgedokumentationen eingegangen. Insgesamt haben sich 46 Strahlentherapiezentren in Deutschland sowie je ein Zentrum in Österreich und der Schweiz beteiligt. Die Qualität der Dokumentationen entsprach hinsichtlich Vollständigkeit und Plausibilität in der überwiegenden Anzahl der Fälle den gesetzten Anforderungen. Bei der Machbarkeitsanalyse zeigte sich, dass bei einer großen Anzahl von Patienten wesentliche Informationen zu Organbelastungen und Nebenwirkungen vorlagen.
Schlussfolgerung:
Durch diese flächendeckende prospektive Erfassung der Bestrahlung sowie radiogener Akut- und Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen kann in der Zukunft eine Korrelation zwischen Organbelastungen und der Inzidenz akuter und chronischer Nebenwirkungen erfolgen. Weitere Bestrahlungsdokumentationen und ein längerer Beobachtungszeitraum der Nachsorgeuntersuchungen sind zur statistischen Auswertung nötig.
Radiogene Spätnebenwirkungen nach Bestrahlung im Kindes- und Jugendalter sind bislang fast ausschließlich retrospektiv an kleinen Fallzahlen evaluiert worden. In der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Radioonkologie (APRO) wurde deshalb ein Konzept zur prospektiven Erfassung radiogener Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen erstellt. Das Ziel dieser Arbeit war die Evaluierung der Anwendbarkeit einer bundesweiten zentralen Datenbank zur Erfassung der Bestrahlungs- und Nachsorgedokumentation aller im Rahmen der GPOH-Studien (Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie) behandelten Kinder.
Patienten und Methodik:
Für das „Register zur Erfassung radiogener Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen“ (RiSK) wurde eine Studienzentrale in Münster eingerichtet. Mit der Erfassung wurde in Deutschland im Juli 2001 in einer Pilotphase mit wenigen Zentren begonnen. Seit Februar 2004 erfolgt die Dokumentation im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bundesweit. Zur Erfassung der Bestrahlungsdaten wurden detaillierte Dokumentationsbögen erstellt. Die Erfassung der strahlentherapieassoziierten Nebenwirkungen erfolgte nach den RTOG/EORTC-Kriterien. Patienten wurden über die GPOH-Studienzentralen an die RiSK-Studienzentrale gemeldet, von dort erging dann die Aufforderung zur Dokumentation. Alle Dokumentationen wurden zentral gesammelt und statistisch erfasst.
Ergebnisse:
Bis zum 31.07.2005 sind 438 Bestrahlungs- und 579 Nachsorgedokumentationen eingegangen. Insgesamt haben sich 46 Strahlentherapiezentren in Deutschland sowie je ein Zentrum in Österreich und der Schweiz beteiligt. Die Qualität der Dokumentationen entsprach hinsichtlich Vollständigkeit und Plausibilität in der überwiegenden Anzahl der Fälle den gesetzten Anforderungen. Bei der Machbarkeitsanalyse zeigte sich, dass bei einer großen Anzahl von Patienten wesentliche Informationen zu Organbelastungen und Nebenwirkungen vorlagen.
Schlussfolgerung:
Durch diese flächendeckende prospektive Erfassung der Bestrahlung sowie radiogener Akut- und Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen kann in der Zukunft eine Korrelation zwischen Organbelastungen und der Inzidenz akuter und chronischer Nebenwirkungen erfolgen. Weitere Bestrahlungsdokumentationen und ein längerer Beobachtungszeitraum der Nachsorgeuntersuchungen sind zur statistischen Auswertung nötig.
Titel in Übersetzung | Therapy-associated late effects after irradiation of malignant diseases in childhood and adolescence. Feasibility analyses of a prospective multicenter register study |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Strahlentherapie und Onkologie |
Jahrgang | 182 |
Ausgabenummer | 8 |
Seiten (von - bis) | 443-449 |
Seitenumfang | 7 |
ISSN | 0179-7158 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 08.2006 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)