Behandlung des persistierenden Aneurysma spurium aus gefäß chirurgischer perspektive: Ultraschallgesteuerte thrombininjektion oder operative versorgung?

M. Horn*, P. M. Kaczmarek, M. Zimmermann, M. Hoffmann, P. Hildebrand, C. Franke, T. Laubert, E. Schlöricke

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
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Abstract

Einleitung
Diese retrospektive Analyse zeigt die Erfahrungen in der Therapie des Aneurysma spurium (AS, Pseudoaneurysma) mithilfe der ultraschallgesteuerten Thrombininjektion (TI) und der operativen Versorgung durch Übernähung oder „Patch“-Plastik. Ein Vergleich ist bei der Heterogenität der Kollektive nicht durchführbar.

Material und Methoden
Im Zeitraum zwischen 01.01.2006 und 31.12.2010 wurden in der Klinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Lübeck insgesamt 51 Patienten [männlich: 26, weiblich: 25, Alter 70,5 Jahre (Standardabweichung, SD ± 11,9 Jahre)] mit persistierenden inguinalen AS behandelt.

Ergebnisse
Von den 51 Patienten wurden 33 operativ und 18 primär mithilfe der TI versorgt. Es wurden 48 Patienten (94,1%) mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt (36 Patienten mit Thrombozytenaggregationsinhibitoren, 6 Patienten mit Marcumar oder adäquater Heparinisierung, 6 Patienten mit niedermolekularem Heparin). Ein Patient hatte zusätzliche eine Subhämophilie A. Die mittlere Operationszeit betrug 58,6 min (SD ± 36,4 min), die mittlere postoperative Verweildauer 9,8 Tage (SD ± 6,3 Tage). Majorkomplikationen (Notwendigkeit der chirurgischen Revision) traten in der operativen Gruppe bei 3 Patienten (9,1%) und in der interventionellen Gruppe bei 2 Patienten (11,1%) auf. Die Indikationen ergaben sich bei postoperativem Hämatom (3 -mal), frustraner TI (1 -mal) sowie Kompression der V. femoralis nach TI (1 -mal). Minorkomplikationen wurden nur in der operativen Gruppe beobachtet (9 Patienten, 27,3%). Bei 2 Patienten kam es zum Auftreten einer Pneumonie und bei 7 Patienten zu Wundheilungsstörungen. Die Mortalität beider Gruppen lag bei 0%.

Schlussfolgerungen
Die zunehmend interventionelle Ausrichtung der Gefäßchirurgie und die interdisziplinäre Zusammenarbeit haben zu einem veränderten Verständnis in der Versorgung des persistierenden AS beigetragen. Die perkutane TI ist bei geeignetem Patientengut als sichere Alternative zur operativen Versorgung anzusehen.
Titel in ÜbersetzungTreatment of persistent pseudoaneurysms from the perspective of vascular surgery. Ultrasound-guided thrombin injection or operative treatment?
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftGefäßchirurgie
Jahrgang17
Ausgabenummer5
Seiten (von - bis)366-373
Seitenumfang8
ISSN0948-7034
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 09.2012

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Behandlung des persistierenden Aneurysma spurium aus gefäß chirurgischer perspektive: Ultraschallgesteuerte thrombininjektion oder operative versorgung?“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

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