Begleitete Eigeninitiative nach der Reha ("Neues Credo") - Langzeitergebnisse der quasiexperimentellen Interventionsstudie

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Abstract

Ziel: Das Projekt knüpft an die Vorgängerstudie „Rehabilitationsnachsorge – Ein „Neues Credo“ für Rehabilitationskliniken“ an; die evaluierte Nachsorgestrategie wurde interdisziplinär und praxisnah für Patienten mit chronischem Rückenschmerz (cRS) entwickelt. Wesentliches Ziel der Intervention ist die Aufnahme und Aufrechterhaltung körperlicher Aktivität im Alltag der Rehabilitanden. Ziel der Studie war die Evalua­tion der Langzeitwirksamkeit dieses Konzepts („Neues Credo“: stationäre medizinische Reha+intensivierte Nachsorge=IG) im Vergleich zur Standardversorgung (stationäre medizinische Reha=KG) über einen Nachbeobachtungszeitraum (NBZ) von 2 Jahren.

Methodik: Durchgeführt wurde eine prospektive, kontrollierte, multizentrische Studie (IG: 3 Reha-Kliniken vs. KG: 3 Reha-Kliniken) mit 4 Messzeitpunkten (MZP; T0: Reha-Beginn, T1: Reha-Ende sowie T3: 12- und T4: 24-Monatskatamnese). Eingeschlossen wurden stationäre Rehabilitanden mit der Primärdiagnose cRS (ICD-10: M51–54), die ihre Einwilligung zur Studienteilnahme gaben. Als Ausschlusskriterien galten mentale und/oder psychische Beeinträchtigungen sowie Rückenoperationen innerhalb der letzten 6 Monate. Als primäre Zielgrößen wurden Einschränkungen der Teilhabe (IMET) sowie Funktionsbehinderungen im Alltag (FFbH-R) definiert. Zur Evaluation der Interventionseffekte wurden Varianzanalysen sowie die Berechnung von Effektstärken (SMDInter, SMDIntra, ORs) herangezogen.

Ergebnisse: Für 123 Rehabilitanden der IG und 299 KG-Teilnehmer lagen auswertbare Datensätze über alle MZP vor (Completer-Analyse, Response nach 24 Mo: 52%). Für die Funktionsbehinderungen im Alltag (FFbH-R) wurde durch die multivariate Varianzanalyse eine signifikante Wechselwirkung Treatment*Zeit nachgewiesen; die zugehörigen Effektstärken erwiesen sich aber als nicht signifikant von Null verschieden (SMDInter, SMDIntra). Für die soziale Teilhabe (IMET) fanden sich für den langfristigen MZP 24 Monate nach Reha-Ende keine signifikanten Effekte. Auch im Hinblick auf die sekundären Zielvariablen fanden sich – mit einzelnen Ausnahmen – keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen (SMDInter, ORs); vielmehr profitieren in den meisten Fällen sowohl die Teilnehmer der IG als auch die KG-Rehabilitanden in etwa gleichem Ausmaß (SMDIntra).

Schlussfolgerung: Zusammengefasst können wir anhand der Ergebnisse nicht von der Aufrechterhaltung der kurz- und mittelfristigen Interventionserfolge über einen NBZ von 24 Monaten ausgehen.
Titel in ÜbersetzungSupported own initiative of rehabilitation patients ("new credo") - longterm effects of the nonrandomized trial
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftDie Rehabilitation
Jahrgang53
Ausgabenummer5
Seiten (von - bis)297-304
Seitenumfang8
ISSN0034-3536
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.10.2014

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