Autologe erythrozytentransfusionen in der klinik und ihr missbrauch im sport

Wolfgang Jelkmann*

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Abstract

Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Bedeutung der autologen (Blut)-Transfusion (ABT) mit Erythrozytenkonzentrat (EK) in der Klinik und ihren Missbrauch im Sport. Angesichts mehrerer ABT-Dopingskandale erscheint ein solcher Überblick zeitgemäß. Mit autologen EK-Transfusionen können durch allogene Bluttransfusionen verursachte Schäden (z. B. Infektionen und Immunsuppression) vermieden und Blutressourcen eingespart werden.

In der klinischen Praxishat die ABT dennoch an Bedeutung verloren. Durch den Verlust von Hämoglobin (Hb) wird die körperliche Fitness durch eine Blutspende initial beeinträchtigt. Insbesondere der Eisenverlust ist kritisch. Nach einer Phlebotomie von ca. 550 mL Blut („1 Einheit“) dauert die vollständige Wiederherstellung der Hb-Masse 20 Tage bis zwei Monate. EK sind von Plasma und Leukozyten befreit und werden in plastifizierten Polyvinylchloridbeuteln aufbewahrt.

Es gibt zwei Technikenfür die EK-Lagerung: Kühlung oder Gefrieren (Kryokonservierung). In der klinischen Praxis müssen gekühlte EK innerhalb von 42 Tagen aufgrund zunehmender Lagerungsläsionen verwendet werden, während die Kryokonservierung eine Lagerdauer von bis zu 30 Jahren ermöglicht. EK-Transfusionen können die körperliche Leistung verbessern. Illegales Eigenblutdoping mit kryokonserviertem EK scheint eine bevorzugte Methode bei dopenden Sportlern zu sein, da es keine valide Labormethode zum Nachweis gibt. Der hämatologische „Biologische Pass“ der WADA hat Fortschritte bewirkt. Darüber hinaus wurden „Report Doping“-Plattformen für Whistleblower eingerichtet.
Titel in ÜbersetzungAutologous red blood cell transfusions in clinics and their misuse in sports
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftDeutsche Zeitschrift fur Sportmedizin
Jahrgang71
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)62-68
Seitenumfang7
ISSN0344-5925
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 03.2020

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

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