Abstract
Hintergrund
Burkholderia-cepacia-Komplex (Bcc) wurde gehäuft aus Patientenmaterialien auf 3 Intensivstationen (ITS) eines deutschen Universitätsklinikums nachgewiesen.
Methoden
Patienten (Pat.) mit mikrobiologischem Bcc-Nachweis wurden evaluiert. Verschiedene Produkte zur Mundhygiene wurden mikrobiologisch untersucht. Die Klonalität der Bcc-Stämme wurde molekulargenetisch nachgewiesen.
Ergebnisse
Auf 3 ITS wurden 12 Fälle identifiziert. Es hatten 11 Pat. den Erstnachweis in respiratorischem Material, 1 Pat. in einem Wundabstrich des Kiefers. Sechs Pat. entwickelten eine ventilatorassoziierte Pneumonie (VAP). Die Umgebungsuntersuchungen ergaben den Nachweis von Bcc in mehreren Chargen einer alkoholfreien, hexetidinhaltigen Mundspüllösung. Die Bcc-Stämme aus dem Pat.-Material und dem Mundwasser waren klonal identisch. Der Hersteller veranlasste einen Rückruf. Nach Entfernung des Mundwassers aus der Patientenversorgung traten keine neuen Fälle auf.
Schlussfolgerungen
Die Ursache des Bcc-Ausbruchs war ein herstellerseitig kontaminiertes alkoholfreies Mundwasser. Das Auftreten von Bcc in klinischem Material von ITS-Pat. sollte Anlass zu entsprechenden Umgebungsuntersuchungen geben. Antiseptische Lösungen zur Mundpflege werden zur Reduzierung des VAP-Risikos empfohlen. Diese Lösungen können jedoch mikrobiologisch kontaminiert sein. Für solche Produkte besteht Regelungsbedarf.
Burkholderia-cepacia-Komplex (Bcc) wurde gehäuft aus Patientenmaterialien auf 3 Intensivstationen (ITS) eines deutschen Universitätsklinikums nachgewiesen.
Methoden
Patienten (Pat.) mit mikrobiologischem Bcc-Nachweis wurden evaluiert. Verschiedene Produkte zur Mundhygiene wurden mikrobiologisch untersucht. Die Klonalität der Bcc-Stämme wurde molekulargenetisch nachgewiesen.
Ergebnisse
Auf 3 ITS wurden 12 Fälle identifiziert. Es hatten 11 Pat. den Erstnachweis in respiratorischem Material, 1 Pat. in einem Wundabstrich des Kiefers. Sechs Pat. entwickelten eine ventilatorassoziierte Pneumonie (VAP). Die Umgebungsuntersuchungen ergaben den Nachweis von Bcc in mehreren Chargen einer alkoholfreien, hexetidinhaltigen Mundspüllösung. Die Bcc-Stämme aus dem Pat.-Material und dem Mundwasser waren klonal identisch. Der Hersteller veranlasste einen Rückruf. Nach Entfernung des Mundwassers aus der Patientenversorgung traten keine neuen Fälle auf.
Schlussfolgerungen
Die Ursache des Bcc-Ausbruchs war ein herstellerseitig kontaminiertes alkoholfreies Mundwasser. Das Auftreten von Bcc in klinischem Material von ITS-Pat. sollte Anlass zu entsprechenden Umgebungsuntersuchungen geben. Antiseptische Lösungen zur Mundpflege werden zur Reduzierung des VAP-Risikos empfohlen. Diese Lösungen können jedoch mikrobiologisch kontaminiert sein. Für solche Produkte besteht Regelungsbedarf.
Originalsprache | Deutsch |
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Zeitschrift | Anaesthesist |
Jahrgang | 61 |
Ausgabenummer | 1 |
Seiten (von - bis) | 25-29 |
Seitenumfang | 5 |
ISSN | 0003-2417 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 01.2012 |
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)