Assoziation zwischen SNPs aus definierten Signalwegen und dem Risiko von früher oder später Toxizität und individueller Strahlenempfindlichkeit

Sebastian Reuther, Silke Szymczak, Annette Raabe, Kerstin Borgmann, Andreas Ziegler, Cordula Petersen, Ekkehard Dikomey*, Ulrike Hoeller

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
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Abstract

Hintergrund und Ziel
Für ein SNP-Netzwerk („single nucleotide polymorphism“, Einzelnukleotidpolymorphismus), welches im ROS-Signalweg, an der DNA-Reparatur und im TGFB1-Signalweg involviert ist, sollen die Bedeutung für die akute und späte Toxizität sowie die individuelle Strahlenempfindlichkeit bestimmt werden.

Material und Methoden
Nach Strahlentherapie wurden Brustkrebspatientinnen entweder hinsichtlich des Erythems (n = 83), einer Fibrose (n = 123) oder der individuellen Strahlenempfindlichkeit (n = 123) untersucht. Die 17 untersuchten SNPs sind entweder am ROS-Pathway (GSTP1, SOD2, NQO1, NOS3, XDH), bei der DNA-Reparatur (XRCC1, XRCC3, XRCC6, ERCC2, LIG4, ATM) oder dem TGFB Signalling (SKIL, EP300, APC, AXIN1, TGFB1) beteiligt. Die Assoziation mit biologischen und klinischen Endpunkten wurde für einzelne, aber insbesondere für Kombinationen von SNPs untersucht, wobei angenommen wurde, dass ein SNPs sowohl von Vorteil als auch von Nachteil sein kann und auch gewichtet werden sollte.

Ergebnisse
Mit einer Ausnahme wurde für einen einzelnen SNP keine signifikante Assoziation identifiziert. Ebenfalls keine signifikante Assoziation wurde gefunden, wenn alle SNPs in einem Wert zusammengefasst werden, unter der Annahme, dass ein SNP immer nachteilig ist. Im Gegensatz dazu ergeben sich signifikante Assoziationen, wenn davon ausgegangen wird, dass ein SNP entweder nachteil- oder vorteilhaft sein kann. Diese Assoziationen werden noch stärker, wenn die SNPs individuell gewichtet werden. Eine detaillierte Analyse des Netzwerks ergibt, dass das Erythem und die individuelle Strahlenempfindlichkeit insbesondere durch SNPs in der DNA-Reparatur und dem TGFB1-Signalweg bestimmt werden, während SNPs im ROS-Signalweg ohne große Bedeutung sind.

Schlussfolgerung
Funktionale SNP-Netzwerke können genutzt werden, um einen Risikoscore zu bilden, der es erlaubt das Risiko für akute und späte Toxizität vorherzusagen und die zugrundeliegenden Mechanismen aufzuklären.
Titel in ÜbersetzungAssociation between SNPs in defined functional pathways and risk of early or late toxicity as well as individual radiosensitivity
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftStrahlentherapie und Onkologie
Jahrgang191
Ausgabenummer1
Seiten (von - bis)59-66
Seitenumfang8
ISSN0179-7158
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.2014

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Querschnittsbereich: Medizinische Genetik

DFG-Fachsystematik

  • 2.22-01 Epidemiologie, Medizinische Biometrie/Statistik

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Assoziation zwischen SNPs aus definierten Signalwegen und dem Risiko von früher oder später Toxizität und individueller Strahlenempfindlichkeit“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

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