Abstract
Die Empfehlungen zur Therapie des operablen Mammakarzinoms, wie sie alle zwei Jahre in St. Gallen neu formuliert werden, sind die weltweit einzigen Therapieleitlinien, die von einem internationalen Expertengremium verabschiedet werden. Auch wenn Differenzen, wie sie durch die unterschiedliche Herkunft der Experten bedingt sind, oftmals deutlich werden, lassen sich doch wichtige Grundpfeiler der Therapie ausmachen. Die Risikoklassifikation des Mammakarzinoms orientiert sich noch an den Empfehlungen von 2005. HER-2 hat in diesem Zusammenhang einen Wandel vom Risikomarker zum therapeutischen Target erfahren. Die Therapie mit Trastuzumab ist zweifelsohne als Therapiestandard zu bezeichnen. Grundlegend für die Therapieplanung ist die Frage der endokrinen Ansprechbarkeit des Tumors. Ist diese gegeben oder fraglich, sollte immer eine endokrine Therapie durchgeführt werden, die bei der postmenopausalen Patientin risikoadaptiert einen Aromataseinhibitor beinhalten sollte. Für die prä-/perimenopausale Patientin ist Tamoxifen weiterhin als eine Standardtherapie anzusehen. Die Kombination mit GnRH-Analoga ist in Abhängigkeit vom individuellen Risiko zu erwägen. Der Stellenwert der Anthrazykline und Taxane für die adjuvante Chemotherapie des Mammakarzinoms ist unbestritten. Das molekulare Wissen um prognostische und prädiktive Klassifikatoren nimmt rasant zu und entsprechende Testsysteme werden bereits in großen Phase-III-Studien untersucht. Somit steht zu erwarten, dass wir in naher Zukunft den individuellen Benefit und die Auswahl der optimalen Therapie besser beurteilen können.
Titel in Übersetzung | Adjuvant therapy for breast cancer - Report on the 10th International Expert Consensus Conference in St. Gallen 2007: "Care despite controversies" |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Geburtshilfe und Frauenheilkunde |
Jahrgang | 67 |
Ausgabenummer | 5 |
Seiten (von - bis) | 460-467 |
Seitenumfang | 8 |
ISSN | 0016-5751 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 05.2007 |