Adipositas: Valider Prädiktor für das kardiometabolische Risiko?

K. A. Iwen, N. Perwitz, H. Lehnert, J. Klein*

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
2 Zitate (Scopus)

Abstract

Nach gängiger Ansicht korrelieren Übergewicht und Adipositas direkt mit dem kardiometabolischen Risiko. Eine Reihe aktueller Studien stellt diese Auffassung in Frage. Das klassische Maß für Adipositas, der Body Mass Index, scheint wenig geeignet, eine erhöhte Körperfettmasse korrekt anzuzeigen, noch weniger gar potenziell ungünstige Verteilungsstörungen. Zudem sind depot- und altersabhängige Schwankungen der Fettzellmenge (einschließlich ihrem Anstieg) über die gesamte Lebensspanne physiologisch und nicht notwendig assoziiert mit einem erhöhten Diabetes- oder kardiovaskulären Risiko. Solche Schwankungen können ganz im Gegenteil mit Multisystemanpassungen im Zusammenhang stehen, denen eine Schutzfunktion z. B. für die kardiovaskuläre und Knochengesundheit zukommt und die eine Erklärung für die zuletzt sog. „benigne Adipositas“ darstellen können. Endokrine und thermogenetische Fettzellfunktionen scheinen entscheidend für die zu Grunde liegende Biologie zu sein. In diesem Artikel beleuchten wir jüngste epidemiologische und biologische Erkenntnisse, die gegen die Annahme sprechen, dass Übergewicht ein einfaches Maß für Erkrankung ist. Abschließend zeigen wir anhand von klinischen Fallbeispielen die Schwäche einer „gewichtsfokussierten“ Herangehensweise auf und entwickeln einen praktischen Algorithmus zur Identifikation übergewichtiger Patienten mit kardiometabolischem Risiko.
Titel in ÜbersetzungOverweight: A valid predictor of cardiometabolic risk?
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftInternist
Jahrgang52
Ausgabenummer4
Seiten (von - bis)352-361
Seitenumfang10
ISSN0020-9554
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.04.2011

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