Abstract
Epidemiologische Erhebungen zeigen, dass die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten in allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zugenommen und nach Auffassung der WHO das Ausmaß einer „globalen Epidemie“ angenommen hat. Erhöhtes Körpergewicht resultiert aus einer Kombination von Umwelt- und genetischen Faktoren. Es existieren zahlreiche Indizes zur Quantifizierung der Fettleibigkeit. Am gebräuchlichsten ist der Body-Mass-Index. Übergewicht bzw. Adipositas werden als Gesundheitsstörungen definiert, die durch ein Übermaß an Körperfett mit einem erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko einhergehen. Darüber hinaus kommt es auch gehäuft zu einer Beeinträchtigung der Fertilität. Die reproduktive Achse ist eng mit dem Ernährungsstatus des Organismus verbunden. Insbesondere Übergewicht infolge Fettablagerungen im viszeral-abdominalen Bereich interagiert durch Botenstoffe des Fettzellmetabolismus mit wichtigen homöostatischen Elementen anderer Organsysteme. Als Folge dieser neuroendokrinen, endokrinen und metabolischen Störungen lässt sich eine Anovulationsneigung mit einer Abnahme von Fekundität und Fekundabilität sowie einer erhöhten Abortneigung dokumentieren. Darüber hinaus zeigen Schwangerschaften übergewichtiger Patientinnen ein erhöhtes Risiko für schwangerschaftsassoziierte hypertensive Erkrankungen, Gestationsdiabetes, kindliche Makrosomie mit höherer Kaiserschnittrate und gestiegene perinatale Morbidität und Mortalität.
Titel in Übersetzung | Obesity and fertility. Effects of a "global epidemic" on human reproduction |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Gynakologische Endokrinologie |
Jahrgang | 6 |
Ausgabenummer | 1 |
Seiten (von - bis) | 20-24 |
Seitenumfang | 5 |
ISSN | 1610-2894 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 02.2008 |