Ärztliche Betreuung von ambulanten Herzgruppen: Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR)

H. Wienbergen*, B. Schwaab, B. Bjarnason-Wehrens, M. Guha, R. Laszlo, C. Burgstahler, S. von Haehling, M. Halle, R. Zahn, R. Hambrecht

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

Abstract

Ambulante Herzgruppen sind ein wichtiger Teil der kardiovaskulären Langzeitprävention. Der eigentlich notwendigen Ausweitung des Angebotes ambulanter Herzgruppen steht der zunehmende ärztliche Fachkräftemangel entgegen, da bisher alle Herzgruppen von Ärzten begleitet werden müssen. Studiendaten zeigen, dass während der letzten Jahrzehnte das Risiko von schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen während Bewegungstherapie gesunken ist. Dies ist v. a. auf die Fortschritte der kardiovaskulären Medizin im Hinblick auf Revaskularisationsstrategien und medikamentöse Therapie zurückzuführen. Es erscheint somit nicht mehr notwendig, jede Herzgruppe von einem Arzt begleiten zu lassen, sondern es sollte eine Risikostratifikation erfolgen. In der „Standardherzgruppe“ ist keine ärztliche Anwesenheit erforderlich. Die Gruppe wird von einem nichtärztlichen Herzgruppenleiter angeleitet, der über eine entsprechende Qualifikation verfügt. Zudem muss ein automatischer externer Defibrillator (AED) vor Ort sein und die Möglichkeit eines sofortigen Notrufes an den Rettungsdienst gegeben sein. In der „Herzgruppe mit erhöhtem Betreuungsbedarf“ wird hingegen eine ärztliche Anwesenheit benötigt. In diese Gruppe werden Patienten eingeteilt, bei denen Risikokriterien, wie z. B. Angina pectoris oder Dyspnoe bei Belastung, erfüllt sind. Ausgenommen von dieser Risikostratifikation sind Patienten, die die Aufnahmekriterien einer „Herzinsuffizienzherzgruppe“ erfüllen. Diese neu seit Anfang 2020 eingeführte Hochrisikoherzgruppe wird durch speziell ausgebildete Herzgruppenleiter und Ärzte angeleitet. Es wird kalkuliert, dass nach der vorgeschlagenen Regelung bei etwa 50 % aller Herzgruppenpatienten keine ärztliche Gruppenbegleitung mehr benötigt wird. Durch dieses Modell könnten zukünftig noch mehr Patienten von ambulanten Herzgruppen profitieren, ohne dass ein Verlust an Sicherheit oder Effektivität zu befürchten wäre.

Titel in ÜbersetzungPhysician support for outpatient cardiac rehabilitation groups: Position paper of the German Cardiac Society (DGK) in cooperation with the German Society for Prevention and Rehabilitation of Cardiovascular Diseases (DGPR)
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftKardiologe
ISSN1864-9718
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 23.10.2020

Fingerprint

Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Ärztliche Betreuung von ambulanten Herzgruppen: Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR)“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

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