Pankreatogastrostomie versus Pankreatojejunostomie zur RECOnstruktion nach partieller PANCreatoduodenektomie - Eine randomisierte kontrollierte Studie (RECOPANC)

  • Keck, Tobias (Sprecher*in, Koordinator*in)
  • Hopt, Ulrich Theodor (Beteiligte*r Wissenschaftler*in)

Projekt: DFG-ProjekteDFG Einzelförderungen

Projektdaten

Projektbeschreibung

Die Pankreatoduodenektomie wird in der Regel aufgrund eines Tumors oder einer chronischen Entzündung durchgeführt und beinhaltet die Entfernung des Pankreaskopfes. Das Restpankreas wird anschließend über eine Naht mit dem Magen-Darm-Trakt verbunden. Eine Leckage dieser Naht, genannt postoperative Pankreasfistel (POPF), muss vermieden werden, da diese Verweildauer und Behandlungskosten wesentlich erhöht und sogar zu ernsthaften sekundären Komplikationen führen kann. Daher wird die POPF für gewöhnlich als das größte Problem der Pankreaschirurgie angesehen. Zwei weitverbreitete Rekonstruktionstechniken nach Pankreatoduodenektomie sind die Nahtverbindung mit dem Magen (Pankreatogastrostomie, PG) und die Nahtverbindung mit dem Dünndarm (Pankreato- oder Pankreatikojejunostomie, PJ). Diese Studie hat das Ziel, das bessere dieser beiden chirurgischen Verfahren zu identifizieren. Die Hypothese ist, dass die Häufigkeit einer POPF durch PG im Vergleich zu PJ reduziert werden kann, insbesondere in Hochrisikopatienten mit einem weichen Pankreas. Die Patienten werden in zwei Gruppen, PG und PJ randomisiert und Beobachter sowie Patienten sind für die verwandten Rekonstruktionstechniken verblindet. Der primäre Endpunkt ist das Auftreten einer POFT (Grad B oder C, nach Definition der International Group for Pancreatic Surgery, ISGPS). Als sekundäre Endpunkte werden allgemeine Probleme der Pankreaschirurgie, sowie die Langzeitfunktion des Pankreas und die Lebensqualität untersucht. Die Studie wird von unabhängigen Institutionen überwacht um Patientensicherheit und Datenvalidität zu gewährleisten.

Ergebnisbericht

PJ und PG sind etablierte Verfahren für die Rekonstruktion bei Pankreatoduodenektomie. Aktuelle prospektiven Studien deuten auf Überlegenheit der PG in Bezug auf perioperative Komplikationen hin. Bewertung der Rate an Pankreasfisteln und sekundärer Endpunkte nach Pankreatogastrostomie (PG) im Vergleich zur Pancreatojejunostomie (PJ) für die Rekonstruktion bei Pankreatoduodenektomie im Rahmen einer multizentrischen randomisierten kontrollierten Studie. Eine multizentrische prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie zum Vergleich von PG und PJ wurde an 14 deutschen akademischen High-Volume Zentren durchgeführt. Der primäre Endpunkt war die klinisch relevante postoperative Pankreasfistel (Grad B/C nach ISGPS-Definition). Sekundäre Endpunkte waren perioperative Komplikationen sowie Pankreasfunktion und Lebensqualität, gemessen im 6 und 12 Monate Follow-up. Von Mai 2011 bis Dezember 2012 wurden 440 Patienten randomisiert, und 320 wurden in der Intention-to-treat- Analyse analysiert. Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Rate der Grad B / C Fisteln nach PG gegen PJ (20% vs 22%, P = 0,617). Die Häufigkeit der Klasse B / C Fistel betrug 21% und die Mortalität im Krankenhaus betrug 6%. Die multivariate Analyse des primären Endpunkts offenbarte weiche Pankreas-Textur (Odds Ratio: 2,1, P = 0,016) als einzigen unabhängigen Risikofaktor. Im Vergleich zu PJ, war PG mit einer erhöhten Rate von Klasse A / B Blutungsereignissen, weniger oraler Enzym-Supplementation nach 6 Monaten und verbesserten Ergebnissen in einzelnen Parametern der Lebensqualität verbunden. Die Rate der Grad B / C Fisteln war in den Gruppen PG und PJ gleich. Es gab mehr postoperative Blutungen mit PG. Perioperative Morbidität und Mortalität der Pankreatoduodenektomie scheinen unterschätzt zu werden, auch im Setting von akademischen High-Volume Zentren.
Statusabgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende01.01.1101.01.15

UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung

2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):

  • SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)
  • Zentren: Universitäres Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH)

DFG-Fachsystematik

  • 2.22-25 Allgemein- und Viszeralchirurgie

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen zu diesem Projekt. Diese Zuordnungen werden Bewilligungen und Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.