Graduiertenschule GSC 235: Informatik in Medizin und Lebenswissenschaften

Projekt: DFG-ProjekteDFG-Verbundforschung: Graduiertenkollegs

Projektdaten

Projektbeschreibung

Die Universität zu Lübeck ist eine junge Campusuniversität. Sie besteht aus einer medizinischen Fakultät und einer technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Diese Fakultäten decken drei Forschungsbereiche ab: Medizin, Informatik und Life Sciences. Alle Lehr- und Forschungseinrichtungen befinden sich auf einem gemeinsamen Campus. Beide Fakultäten erscheinen im CHE-Ranking unter den ersten acht Fakultäten in ihrer jeweiligen Disziplin in Deutschland, Österreich und der Schweiz für das Jahr 2006. Obwohl die Universität jung ist, hat sie eine eindrucksvolle Zahl großer Drittmittelprojekte auf bundes- und europaweiter Ebene akquiriert. Diese Projekte befinden sich im direkten Umfeld der thematischen Ausrichtung der Schule.
Das Konzept unserer Graduiertenschule ist das Folgende: Die Schule besteht aus zwei Programmen. Das erste Programm befasst sich mit interdisziplinärer Forschung zwischen Medizin und Informatik. Das zweite Programm betrifft die Anwendung von Informatik in den Life Sciences. Diese Struktur ist eine direkte Abbildung der Struktur der Trägeruniversität. Unsere Universität hat umfassende Erfahrung mit interdisziplinären Studiengängen. So wurden die drei sehr erfolgreichen Studiengänge "Computational Life Sciences (CLS)", "Molecular Life Sciences (MLS)" und "Biomedical Engineering (BME)" eingerichtet. Alle drei Programme haben auch im Bereich der Gleichstellung Erfolge aufzuweisen. Der Frauenanteil im Studiengang Computational Life Sciences beträgt über 45 Prozent und in Molecular Life Science über 60 Prozent. Schließlich ist auch die internationale Akzeptanz aller drei Studiengänge sehr hoch.
Ziel der Graduiertenschule ist die Übertragung dieser Erfahrung auf die Graduiertenausbildung. Dies erfordert umfassende Anpassung bestehender Strukturen, mit dem Potenzial weitreichender struktureller Innovation. Die beiden Hauptprogramme der neuen Schule richten Forschungszweige ein, die in der Regel nach erfolgreicher Einwerbung zusätzlicher externer Drittmittel (über die Anschubfinanzierung hinaus) eingerichtet werden. Der erste Zweig betrifft Neurotechnologie, Navigation und Robotik, der zweite medizinische Struktur- und Zellbiologie. Die Schule wird jährliche Sommerakademien an Partneruniversitäten im baltischen Raum veranstalten, um höchstqualifizierte Absolventen aus den Ostsee-Anrainerländern zu gewinnen. Die Universität hat drei neue W1-Professuren für die Graduiertenschule eingerichtet. Mittel für die langfristige Finanzierung dieser drei neuen Professuren wurden von der Universität bereitgestellt. Die neuen Professuren betreffen folgende Bereiche: "Strukturbasierter Entwurf von Wirkstoffen", "Medizinische Robotik" sowie "Maschinelles Lernen in Medizin und Life Sciences".

Ergebnisbericht

Die Graduiertenschule „Informatik in Medizin und Lebenswissenschaften“ wurde 2007 gegründet. Sie wurde mit Mitteln der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert, und verbindet inhaltlich die drei Hauptbereiche der Universität: Medizin, Informatik und Lebenswissenschaften. Alle wesentlichen Einrichtungen zu diesen drei Bereichen befinden sich auf einem gemeinsamen Campus. Mehr als 67 Doktorandinnen und Doktoranden aus 15 Ländern sind derzeit eingeschrieben. Seit Gründung verzeichnet die GS-CMLS 25 erfolgreiche Promotionen, 114 DoktorandInnen waren in der gesamten Zeit eingeschrieben. Das wissenschaftliche Programm hat breiteste Anerkennung gefunden. Die Graduiertenschule ist inzwischen eine weltweit führende Forschungseinrichtung in beispielsweise folgenden Gebieten: Optische Kohärenztomographie, die Magnetpartikel-Bildgebung sowie Forschung über Schlaf und Gedächtnis. Im Jahre 2010 wurde der Leibniz-Preis, der angesehenste Wissenschaftspreis in Deutschland, an den damaligen stellvertretenden Leiter der Schule, Prof. Dr. Jan Born verliehen. Die neu eingerichteten interdisziplinären Strukturen der Graduiertenschule haben die Forschungsziele der Universität klarer hervortreten lassen, und interne Verwaltungsstrukturen wurden vereinfacht. Der Senat der Universität ist nun verantwortlich für alle Promotionsangelegeneiten, wodurch die engen interdisziplinären Verbindungen innerhalb der Promotionsprogramme unterstrichen werden. Ein Programm zur Einwerbung zusätzlicher Drittmittel wurde während der Förderphase eingerichtet. Damit wurde erreicht, dass über 90% der Stipendiaten aus zusätzlichen Drittmitteln finanziert werden. Der Frauenanteil im Promotionsprogramm unserer Graduiertenschule beträgt inzwischen über 28 %, bei den AbsolventInnen liegt dieser bei 52 %. Dies ist hinsichtlich eines ingenieurwissenschaftlichen Promotionsprogramms ein eindrucksvolles Resultat. Die Graduiertenschule GS-CMLS wurde von der Universität zu Lübeck verstetigt und wird die erfolgreiche Arbeit nun als feste Einrichtung der Universität fortsetzen. Zusätzlich hat die Universität zu Lübeck eine zentrale Dacheinrichtung für den Bereich Promotion geschaffen – die Graduiertenschule Lübeck – GSL, angelehnt an die Struktur der GS-CMLS. Ziel der GLS ist es, an der Universität zu Lübeck optimale Bedingungen für wissenschaftlichen Nachwuchs im Zuge von Promotionen sowohl innerhalb aber auch außerhalb von strukturierten Promotionsprogrammen zu schaffen. Integration von Austausch- und Promotionsprogrammen, Qualifizierungsangebote für Promovierende, Datenerfassung und Qualitätsmanagement gehören hierbei ebenso zum Aufgaben und Leistungsspektrum der GSL wie ein Graduierungsservice und Beratung für Betreuer und Promovierende. Die GS-CMLS ihrerseits repräsentiert den Zweig „Informatik in Medizin und Lebenswissenschaften“ innerhalb der GSL. Den vollständigen Abschlussbericht finden Sie unter: http://dx.doi.org/10.2314/GBV:882355864

Statusabgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende01.11.0731.12.14

UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung

2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):

  • SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur

DFG-Fachsystematik

  • 2.23-04 Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
  • 4.41-01 Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme Intelligente Technische Systeme, Robotik

Mittelgeber

  • DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen zu diesem Projekt. Diese Zuordnungen werden Bewilligungen und Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.
  • Brain stimulation during sleep

    Marshall, L. & Born, J., 01.01.2011, in: Sleep Medicine Clinics. 6, 1, S. 85-95 11 S.

    Publikation: Beiträge in FachzeitschriftenÜbersichtsarbeitenForschung

    4 Zitate (Scopus)
  • Defining the quantitative limits of intravital two-photon lymphocyte tracking

    Textor, J., Peixoto, A., Henrickson, S. E., Sinn, M., Von Andrian, U. H. & Westermann, J., 26.07.2011, in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 108, 30, S. 12401-12406 6 S.

    Publikation: Beiträge in FachzeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungBegutachtung

    39 Zitate (Scopus)
  • Large-scale association analysis identifies 13 new susceptibility loci for coronary artery disease

    Schunkert, H., König, I. R., Kathiresan, S., Reilly, M. P., Assimes, T. L., Holm, H., Preuss, M., Stewart, A. F. R., Barbalic, M., Gieger, C., Absher, D., Aherrahrou, Z., Allayee, H., Altshuler, D., Anand, S. S., Andersen, K., Anderson, J. L., Ardissino, D., Ball, S. G. & Balmforth, A. J. &147 mehr, Barnes, T. A., Becker, D. M., Becker, L. C., Berger, K., Bis, J. C., Boekholdt, S. M., Boerwinkle, E., Braund, P. S., Brown, M. J., Burnett, M. S., Buysschaert, I., Carlquist, J. F., Chen, L., Cichon, S., Codd, V., Davies, R. W., Dedoussis, G., Dehghan, A., Demissie, S., Devaney, J. M., Diemert, P., Do, R., Doering, A., Eifert, S., Mokhtari, N. E. E., Ellis, S. G., Elosua, R., Engert, J. C., Epstein, S. E., De Faire, U., Fischer, M., Folsom, A. R., Freyer, J., Gigante, B., Girelli, D., Gretarsdottir, S., Gudnason, V., Gulcher, J. R., Halperin, E., Hammond, N., Hazen, S. L., Hofman, A., Horne, B. D., Illig, T., Iribarren, C., Jones, G. T., Jukema, J. W., Kaiser, M. A., Kaplan, L. M., Kastelein, J. J. P., Khaw, K. T., Knowles, J. W., Kolovou, G., Kong, A., Laaksonen, R., Lambrechts, D., Leander, K., Lettre, G., Li, M., Lieb, W., Loley, C., Lotery, A. J., Mannucci, P. M., Maouche, S., Martinelli, N., McKeown, P. P., Meisinger, C., Meitinger, T., Melander, O., Merlini, P. A., Mooser, V., Morgan, T., Mühleisen, T. W., Muhlestein, J. B., Münzel, T., Musunuru, K., Nahrstaedt, J., Nelson, C. P., Nöthen, M. M., Olivieri, O., Patel, R. S., Patterson, C. C., Peters, A., Peyvandi, F., Qu, L., Quyyumi, A. A., Rader, D. J., Rallidis, L. S., Rice, C., Rosendaal, F. R., Rubin, D., Salomaa, V., Sampietro, M. L., Sandhu, M. S., Schadt, E., Scḧsignfer, A., Schillert, A., Schreiber, S., Schrezenmeir, J., Schwartz, S. M., Siscovick, D. S., Sivananthan, M., Sivapalaratnam, S., Smith, A., Smith, T. B., Snoep, J. D., Soranzo, N., Spertus, J. A., Stark, K., Stirrups, K., Stoll, M., Tang, W. H. W., Tennstedt, S., Thorgeirsson, G., Thorleifsson, G., Tomaszewski, M., Uitterlinden, A. G., Van Rij, A. M., Voight, B. F., Wareham, N. J., Wells, G. A., Wichmann, H. E., Wild, P. S., Willenborg, C., Witteman, J. C. M., Wright, B. J., Ye, S., Zeller, T., Ziegler, A., Cambien, F., Goodall, A. H., Cupples, L. A., Quertermous, T., Mäsignrz, W., Hengstenberg, C., Blankenberg, S., Ouwehand, W. H., Hall, A. S., Deloukas, P., Thompson, J. R., Stefansson, K., Roberts, R., Thorsteinsdottir, U., O'Donnell, C. J., McPherson, R., Quyyumi, A. A. & Samani, N. J., 01.02.2011, in: Nature Genetics. 43, 4, S. 333-340 8 S.

    Publikation: Beiträge in FachzeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungBegutachtung

    903 Zitate (Scopus)