Merkmale und Lebensqualität bei jüngeren Brustkrebspatientinnen
Brustkrebs ist in Deutschland der häufigste Tumor der Frau mit einem Anteil von 32% an allen Krebserkrankungen. Jede 10. Frau ist bei Diagnosestellung jünger als 45 Jahre. Diese Frauen weisen neben klinischen weitere Besonderheiten auf: Sie stehen mitten im Leben, bilden den Mittelpunkt von Familien und erfüllen sowohl in ihrem sozialen als auch beruflichen Leben wichtige Aufgaben.
Seit 2006 werden im Rahmen einer Mutter-Kind-spezifischen Rehabilitationsmaßnahme in der „Rehabilitationsklinik Ostseedeich“ in Grömitz Patientinnen mit Mammakarzinom aus ganz Deutschland behandelt. Die Frauen werden im Rahmen des Aufenthaltes vor Ort von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKSH Campus Lübeck, mit betreut. Aus dieser Kooperation hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Situation junger Mütter mit Mammakarzinom in einer Studie untersucht. An der Studie können Frauen teilnehmen, die in den letzten 12 Monaten aufgrund eines nicht-fernmetastasierten Mammakarzinoms eine Mutter-Kind-Kur im Rahmen des stationären Rehabilitationsprogrammes „Gemeinsam gesund werden“ in der Rehabilitationsklinik Ostseedeich, Grömitz, durchgeführt haben und dabei von mindestens einem Kind (jünger als 12, während der CIVD-19-Pandemie: jünger als 15 Jahre) begleitet werden.
Das primäre Ziel dieser Studie liegt darin, die klinischen Besonderheiten, die onkologische Versorgung, die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Auswirkungen der Erkrankung auf die Familie zu beschreiben.
Je rund 500 Frauen bilden „Kohorten“, in denen unterschiedliche Fragestellungen untersucht werden.
Bislang konnten mehr als 4.000 junge Mütter mit Brustkrebs in die Studie eingeschlossen und während des Rehabilitationsaufenthaltes befragt werden.
Im Frühjahr 2018 erfolgte die zweite große Nachbefragung der bisherigen Kohorten.