Projektdaten
Projektbeschreibung
Die Blockierung des IL-6 Rezeptors (IL-6R) mit dem monoklonalen Antikörper Tocilizumab ist eine erfolgreiche Therapie zur Behandlung der IgG Autoantikörper-vermittelten Rheumatoiden Arthritis (RA). Jedoch ist die Rolle von IL-6 bei die Entstehung von pathogenen T Zell-abhängigen IgG Autoantikörpern unklar.Neben der IgG Subklasse reguliert die Art der IgG Fc N-Glykosylierung das pathogene Potential von IgG Antikörpern. Nicht-(a)galaktosylierte IgG Autoantikörper sind assoziiert mit dem Schweregrad der RA, wohingegen galaktosylierte plus terminal sialylierte IgG Antikörper weniger inflammatorisch oder auch immunsuppressiv wirken.Wir konnten mit Hilfe von T-Zell-abhängigen Immunisierungs-Versuchen mit verschiedenen Adjuvanzien zeigen, dass das inflammatorische Millieu während der Keimzentrumsreaktion die Differenzierung der CD4+ T follikulären Helfer Zellen determiniert, die dann die Expressionslevel der korrespondierenden Glykosyltransferasen in IgG+ Keimzentrums B Zellen und den sich daraus entwickelnden Antikörper-produzierenden Plasmazellen regulieren.Vorversuche habe gezeigt, dass IL-6 defiziente Mäuse nach stark inflammatorischen Immunisierungen keine agalaktosylierten IgG Antikörper produzieren. Wie IL-6 jedoch die IgG Glykosylierung beeinflusst, ist unklar, auch weil IL-6 über drei verschiedene Signalwege wirken kann:I) beim klassischen Signalweg bindet IL-6 an den membranständigen IL-6R, um dann mit diesem die membranständige Signaluntereinheit gp130 auf der gleiche Zelle zu aktivieren.II) beim trans-Signalweg bindet IL-6 an eine lösliche Form des IL-6R, um dann Zellen zu aktivieren, die nur gp130 exprimieren.III) Bei der kürzlich beschriebenen Trans-Präsentation bindet das von Dendritischen Zellen produzierte IL-6 an den IL-6R auf der gleichen Zelle, um dann gp130 auf CD4+ T Zellen zu aktivieren.Hier soll untersucht werden, welche Zellen und welcher dieser drei Signalwege die Differenzierung von T follikulären Helfer Zellen und damit die Glykosyltransferase-Expressionen in Antigen-spezifischen IgG+ Keimzentrums B Zellen und daraus resultierenden Plasmazellen reguliert. Dafür sollen z.B. folgende Mauslinien verwendet werden: IL-6-/-, sgp130-Fc tg, Il-6fl/fl × CD11c-Cre, Il-6rafl/fl × CD11c-Cre, Il-6rafl/fl × CD4-Cre und Il-6rafl/fl × CD19-Cre.Therapeutisch soll der Einfluss von IL-6 auf die IgG Fc Glykosylierung und die Entwicklung der Erkrankung in zwei Autoantikörper-vermittelten murinen Autoimmun-Modellen und in RA Patienten mit einem anti-IL-6R Blocking-Antikörper (muriner MR16-1 (der alle drei Signalwege inhibiert) bzw. dessen humanisierte Form (Tocilizumab) untersucht werden.Diese Arbeiten werden Hinweise geben, welcher der drei Signalwege über welchen Zelltyp die Wirkung von IL-6 auf die Entstehung von pathogenen agalaktosylierten IgG Autoantikörper vermittelt, um so z.B. in Zukunft Therapeutika zu entwickeln, die z.B. nur den relevanten Signalweg inhibieren.
Status | abgeschlossen |
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Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 01.01.18 → 31.12.21 |
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
- Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)
DFG-Fachsystematik
- 2.21-05 Immunologie
Fingerprint
Erkunden Sie die Forschungsthemen zu diesem Projekt. Diese Zuordnungen werden Bewilligungen und Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.