Clinician Scientist School Lübeck: Die Verbindung zwischen Gehirn, Metabolismus und Entzündung – Mechanismen and Krankheitsexpression

Die Universität zu Lübeck (UzL) ist eine Life-Science-Universität ohne Fakultätsgrenzen, an der sich Kliniker und Grundlagenwissenschaftler in enger Kooperation der translationalen Forschung widmen. Die Integration von Clinician Scientists (CS) hat hierbei für die UzL höchste Priorität. Die UzL hält daher in allen ihren extramural geförderten Forschungsverbünden Forschungs-Rotationsstellen für Ärzte vor. Zusätzlich hat die UzL ein internes Forschungs-Rotationsprogramm für CS etabliert. Die Nachfrage nach Stellen dieses Programms übersteigt die Zahl der zur Verfügung stehenden Stellen deutlich. In Zusammenarbeit mit der LÄK Schleswig-Holstein hat die UzL zuletzt ein Ausbildungscurriculum für die Facharztweiterbildung in Dermatologie und in Innerer Medizin verabschiedet, das klinische und wissenschaftliche Ausbildung kombiniert. In diesem Programm werden bundesweit erstmals Forschungszeiten als Teil der klinischen Ausbildung verbindlich anerkannt. Dieses Curriculum ist bundesweit, u.a. durch den Medizinischen Fakultätentag, als Lübecker Modell zur Blaupause zur Etablierung entsprechender Programme geworden. Der nächste notwendige Schritt zur Verbesserung der Ausbildung von CS an der UzL ist die Etablierung einer zentralen Einrichtung, die die Ausbildung von CS koordiniert und kontrolliert. Dies soll letztlich für alle medizinischen Weiterbildungsdisziplinen am Lübecker Campuszu zu integrierten Fortbildungscurricula führen. Wir beantragen daher die Etablierung der Clinician Scientist School Lübeck (CSSL) als zentrale Einrichtung der UzL. Sie wird die Ausbildung von CS strukturieren, koordinieren und kontrollieren. Die Ausbildung in der CSSL wird dem durch die LÄK anerkannten Curriculum folgen und zusätzlich ein Transferable Skills-Programm beinhalten. Die wissenschaftliche Ausbildung wird interdisziplinär durch Mentorengruppen von klinischen und Grundlangenforschern erfolgen. Dies soll die Auszubildenden dazu befähigen, später klinisch leitend tätig zu werden und parallel dazu ein Forschungslabor zu führen. Durch das CSSL-Programm wird es auch Ärzten in der Facharztausbildung in wissenschaftlich weniger ausgewiesenen Kliniken ermöglicht werden, in ein forschungsstarkes Umfeld zu rotieren und hier wissenschaftlich als CS ausgebildet zu werden. Diese CS werden das Erlernte in ihre jeweiligen Kliniken zurücktragen und dort die Forschung stimulieren.Die hier beantragen CS werden Projekte durchführen, die inhaltlich die beiden UzL-Forschungsschwerpunkte Gehirn, Verhalten und Metabolismus sowie Infektion und Entzündung verbinden. Sie werden die Wechselwirkung zwischen Gehirn-Metabolismus-Immunsystem und den wechselseitigen, krankheitsfördernden Effekt zwischen neurodegenerativen, metabolischen und Autoimmunerkrankungen erforschen. Die einzelnen Projekte und die auszubildenden CS werden dabei in einem kompetitiven Verfahren ausgewählt.