Renate-Maaß-Forschungspreis 2016

  • Koch, Christiane (Preisträger*in)

Auszeichnung: Preise der Universität zu Lübeck

Allg. Beschreibung

Dr. rer. nat. Christiane Koch wurde für ihre Arbeiten zu neuro-hormonellen Mechanismen der Appetitregulation mit dem Renate-Maaß-Forschungspreis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Prof. Dr. rer. nat. Henrik Oster, Leiter der Forschungsgruppe Chronophysiologie an der Medizinischen Klinik I in Lübeck.

Christiane Koch, 1982 in Kassel geboren, studierte Biologie mit dem Hauptfach Tierphysiologie in Marburg und promovierte mit der Arbeit “Effect of leptin challenge on insulin sensitivity in C57Bl/6J mice on a high-fat diet”. Seit 2013 forscht sie an der Universität zu Lübeck in der Arbeitsgruppe von Prof. Oster. Dr. Koch beschäftigt sich mit der neuro-hormonellen Regulation von Appetit und Energiehaushalt in der Maus. Während ihrer Promotion untersuchte sie dabei primär die Regulation der zentralen metabo-regulatorischen Signalwege durch periphere Hormone wie Leptin, Insulin und Adiponectin sowie die Manipulation der assoziierten Signalwege durch Pflanzenstoffe. In Lübeck forscht sie an der Regulation appetitregulatorischer Zentren durch zirkadiane Uhren im Kontext der homöostatischen und hedonischen - nicht hungergetriebenen - Appetitregulation. Dazu hat sie eine Reihe von neuen Paradigmen zur Unterscheidung beider Aspekte der Nahrungsaufnahme im Tagesverlauf entwickelt. Ihre Ergebnisse zur Leptinresistenz zeigen deutlich, dass die zentrale Entzündungsreaktion ein Schlüsselereignis für die Folgeerkrankungen Adipositas, Diabetes und das metabolische Syndrom darstellt. Entsprechende Therapien sollten in Zukunft dort ansetzen. Viele der genannten metabolischen Hormone zeigen tagesrhythmische Veränderungen in ihrer Sekretion. Zudem dienen sie als potentielle Zeitgeber für molekulare Uhren in zentralen Regelkreisen der Appetiteregulation.
Zusammen mit ihren Kollegen in Lübeck konnte Frau Koch einen solchen Signalweg anhand des Adipokins Adiponectin aufklären und dessen Wichtigkeit für die Tagesregulation der Nahrungsaufnahme nachweisen. Energiehaushalt und zirkadianes System sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Ein besseres Verständnis über die beteiligten Systeme bietet ganz neue Ansatzmöglichkeiten für die Therapie von energiemetabolischen Erkrankungen durch Stabilisierung der zirkadianen Rhythmik und gezielte Manipulation appetitregulatorischer Uhren. In den sich jetzt anschließenden Arbeiten analysiert Dr. Koch im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 134 „Mechanisms of Appetite Regulation“ über klassische und viral vermittelte genetische Manipulationen in der Maus die anatomische Organisation zirkadianer Rhythmen in homöostatischen und hedonischen Aspekten der Appetitregulation. Zudem untersucht sie mögliche Signalwege, über die diese Prozesse reguliert werden können.

Die Förderungen der Renate-Maaß-Stiftung sind der Würdigung der Lübecker Hirnforschung und ihrer Wissenschaftler*innen gewidmet. Die Universität zu Lübeck zeichnet durch die Zustiftung jährlich eine/n Preisträger*in mit dem Renate-Maaß-Forschungspreis aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
BekanntheitsgradLokal
Förderer/MittelgeberRenate-Maaß-Stiftung Lübeck

Verliehen bei Veranstaltung

EreignistitelVerleihung der Universitätspreise 2016
OrtRathaus der Hansestatdt Lübeck, Lübeck, DeutschlandAuf Karte anzeigen
Zeitraum10.11.2016

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

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