Otto-Roth-Preis 2015

  • Loley, Christina (Preisträger*in)

Auszeichnung: Preise der Universität zu Lübeck

Allg. Beschreibung

Dr. rer. hum. biol. Christina Loley wird für ihre Dissertationsschrift zum Thema „Robuste Teststatistiken für autosomale und X-chromosomale Assoziationsanalysen“ ausgezeichnet.
Das Geschlecht, und damit vermutlich auch das X-Chromosom, spielen bei vielen häufigen Erkrankungen eine wichtige Rolle und können sowohl den Krankheitsverlauf als auch das Erkrankungsrisiko beeinflussen. Dennoch wurde das X-Chromosom bei der Analyse genetischer Erkrankungsursachen bisher häufig ausgeschlossen. Um diese Lücke zu schließen, hat Dr. Loley in ihrer Arbeit Verfahren für die Analyse X-chromosomaler Genvarianten miteinander verglichen. Hierzu hat sie sowohl simulierte als auch reale Datensätze herangezogen. Außerdem hat sie eine neue Methode entwickelt, die in einer Studie zu den genetischen Ursachen der schweren Malaria Anwendung fand. Sie ergab Hinweise auf bisher unbekannte Risikogene. Dennoch zeigte sich auch, dass die Güte der Testverfahren zur Analyse des X-Chromosoms situationsabhängig ist. Die Dissertation liefert aber eine wichtig Richtlinie zur Analyse des X-Chromosoms und verdeutlicht, welche zusätzlichen Qualitätskontrollen für das X-Chromosom notwendig und welche Tests für welche Situation am besten geeignet sind. Hierdurch könnten geschlechtsabhängige Krankheitsursachen besser untersucht und schließlich aufgeklärt werden. Momentan untersucht Dr. Loley innerhalb eines großen, internationalen Konsortiums (CARDIoGRAM+C4D) den Zusammenhang zwischen X-chromosomalen Genvarianten und dem Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken. Dieses Projekt umfasst 35 Studien aus Europa, Amerika und Asien. Insgesamt analysiert sie derzeit die Daten von über 100.000 Personen mit den aus der Dissertation entstandenen Strategien.

Dr. Christina Loley, 1982 in Münster (Westfalen) geboren, studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zunächst Psychologie und anschließend Mathematik. Ihre Doktorarbeit fertigte sie am Institut für Medizinische Biometrie und Statistik der Universität zu Lübeck an, betreut von Prof. Dr. rer. biol. hum. Inke R. König.

Der Otto-Roth-Preis ist der Promotionspreis der Sektion Medizin der Universität zu Lübeck. Er wird seit 1979 vom Verein der Alumni, Freunde und Förderer der Universität zu Lübeck e. V. für eine wissenschaftlich herausragende Doktorarbeit vergeben. Prof. Otto Roth (1863-1944) war der erste Fachchirurg in Lübeck. Von 1897 bis 1933 leitete er die Chirurgische Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus der Hansestadt. Gemeinsam mit Heinrich Dräger (1847-1917) entwickelte er den weltbekannten Dräger-Roth-Narkoseapparat, der am Beginn der modernen Narkosetechnik steht.
BekanntheitsgradLokal
Förderer/MittelgeberVerein der Alumni, Freunde und Förderer der Universität zu Lübeck e. V.

Verliehen bei Veranstaltung

EreignistitelVerleihung der Universitätspreise 2015
OrtRathaus der Hansestadt Lübeck, Lübeck, DeutschlandAuf Karte anzeigen
Zeitraum04.11.2015

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