Dr. rer. nat. Tanis Hogg wird für seine wissenschaftliche Veröffentlichung "Structural and Functional Characterization of Falcipain-2, a Hemoglobinase from the Malarial Parasite Plasmodium falciparum" mit dem Heinrich-Dräger- Wissenschaftspreis 2007 ausgezeichnet. Er ist Erstautor der Arbeit, die Koautoren sind Krishna Nagarajan, Saskia Herzberg, Lili Chen, Xu Shen, Hualiang Jiang, Maria Wecke, Christoph Blohmke, Rolf Hilgenfeld und Christian L. Schmidt. Dr. Hogg, der 2001 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena promovierte, forscht am Institut für Biochemie der Universität zu Lübeck unter Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Rolf Hilgenfeld. Die in dem Artikel veröffentlichten Forschungsergebnisse sind ein wichtiger Schritt zur Entwicklung dringend benötigter neuer Medikamente gegen die Malaria. Die Infektion wird durch den einzelligen Parasiten Plasmodium falciparum verursacht, der durch die Stechmücke Anopheles auf den Menschen übertragen wird. Die Parasiten haben weltweit Resistenzen gegen die vorhandenen Malaria-Arzneimittel entwickelt. Dr. Hogg und seine Kollegen untersuchten, wie das Enzym Falcipain-2 des Malaria-Parasiten das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen bindet und abbaut. Sie klärten mit Hilfe der Röntgenstrukturanalyse die dreidimensionale Struktur des Enzyms auf und sind damit jetzt in der Lage, gezielt Hemmstoffe zu entwerfen. Die Arbeit erschien in der wissenschaftlich hoch angesehenen Fachzeitschrift "Journal of Biological Chemistry" (JBC 2006, Vol. 281, Nr. 35, S. 25425-25437). Die Zeitschrift widmete den Ergebnissen von Dr. Hogg auch das Titelbild der Ausgabe, das er selbst entwarf. Das JBC gehört zu den weltweit 15 besten Zeitschriften in der Biologie (Impactfaktor 2005 ca. 8).
Der mit 2.500 Euro dotierte Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis wurde 2004 von der Familie Dräger und der Drägerwerk AG auf Initiative von Frau Lisa Dräger ins Leben gerufen. Mit dem Wissenschaftspreis würdigt die Universität zu Lübeck einmal im Jahr eine besonders herausragende wissenschaftliche Publikation, deren Arbeitsergebnisse vorwiegenden an der Universität zu Lübeck generiert wurden. Der Preis wird alternierend an Preisträger*innen aus den Sektionen MINT und Medizin verliehen. Zur Bewerbung zuglassen sind promovierte Forschende, deren Promotion nicht länger als fünf Jahre zurückliegt. Seit 2021 wird er als Zustiftung der Firma Perfood vergeben.
Datum der Vergabe
09.11.2007
Bekanntheitsgrad
Lokal
Förderer/Mittelgeber
Strategische Forschungsbereiche und Zentren
Forschungsschwerpunkt: Infektion und Entzündung - Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung Lübeck (ZIEL)